#09 Schwarzwaldklinik war gestern – wie Ergebnisqualität Klinikführung neu schreibt

Shownotes

Waren sie wirklich so gut, die „guten alten Zeiten“ im Krankenhaus? In dieser Episode von "Level Up Klinikführung" ist PD Dr. Sara Sheikhzadeh, CMO der Asklepios Gruppe zu Gast. Im Gespräch mit Dr. Benedict Carstensen erklärt sie, warum der aktuelle Reformdruck die größte Chance für Krankenhäuser ist: weg von Strukturkennzahlen, hin zu Ergebnisqualität und menschenzentrierter Medizin. Sie spricht über den doppelten Tsunami aus steigender Nachfrage und Fachkräftemangel, den Wettbewerb um Talente, das Hub‑and‑Spokes-Modell, Leuchtturmzentren, Virtual Wards und die Telemedizin 2.0. Zudem erfahren Sie als Hörer, warum das klassische Chefarztmodell ein Auslaufmodell ist. Die Entwicklung geht in Richtung flachere Hierarchien, mehr Teamführung, Kommunikation sowie Prozess‑/Projektkompetenz. Ein Ausblick, wie Klinikführung 2045 funktioniert – und was Sie als Chefärztin oder Chefarzt schon heute dafür tun können.

Das Transkript der Episode können Sie hier nachlesen: https://www.iww.de/s14749

Transkript anzeigen

00:00:04: Level-Up-Klinikführung.

00:00:07: Innovative Ideen für leitende Krankenhausärztinnen und Ärzte.

00:00:11: Der Podcast zum CB-Chefärztebrief mit Dr.

00:00:15: Benedikt Carstensen.

00:00:18: Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich heiße Sie herzlich willkommen und freue mich, dass Sie heute wieder dabei sind.

00:00:24: Die guten alten Zeiten.

00:00:26: Früher war alles besser.

00:00:28: Oder es so ähnlich fühlt es sich zumindest für viele Kolleginnen und Kollegen an.

00:00:32: Mal ganz trocken genommen.

00:00:34: Die Zeiten haben sich geändert und werden sich weiter ändern.

00:00:38: Heute in der Episode möchte ich gerne einen Ausblick darauf wagen, wie die Arbeit in Kliniken, besonders für leitende Ärztinnen und Ärzte, in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren vielleicht aussehen wird.

00:00:50: Worauf man sich als Klinikleitung einstellen sollte und vor allem, wie man sich darauf vorbereiten kann, um die zukünftigen Aufgaben kompetent zu bewältigen.

00:01:00: Mein Gast heute, Privatdozentin Frau Dr.

00:01:03: Sarah Shakespeare, Fachärztin für innere Medizin und Kardiologie, ehemalige Chefärztin mehrerer Notaufnahmen in Hamburg und seit dem Jahr- und Jahr- und Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-Jahr-J.

00:01:32: Du bist bei Asklepus maßgeblich an innovativen und zukunftsweisenden Projekten beteiligt.

00:01:38: Und heute würde ich gerne mit dir sprechen, wie du die Zukunft für Leitende Ärztinnen und Ärztinnen siehst und wie das Arbeiten dann aussehen wird.

00:01:46: Wir erleben ja aktuell gerade so eine Umbruchzeit, die aber schon relativ lange anhält, wenn man mal ehrlich ist.

00:01:54: Und ich bemerke häufig das Phänomen Vergangenheit ist schön vertraut.

00:02:00: Man erinnert sich auch an das Schöne, das ist ja das Schöne Menschliche.

00:02:04: Und die Zukunft ist Angst, unbekannt, ungewiss.

00:02:08: Und meine Frage, wie zuversichtlich bist du für uns im Gesundheitswesen?

00:02:13: Ich danke dir für die schwierige Frage, die ist gar nicht so einfach zu beantworten.

00:02:16: Aber ich würde dir einmal kurz widersprechen, ich bin mir gar nicht so sicher, ob wirklich alle Leute denken, dass die Vergangenheit so top und großartig war.

00:02:23: Und dann denkst du dir, okay, Schwarzwaldklinik, Professor Brinkmann, der allwissende Seniorität war wichtig.

00:02:30: Wir dürfen nicht vergessen, dass in der Vergangenheit, also es gibt ja nichts hier reicheres als Medizin.

00:02:36: Da ist jemand, der oben steht und man war abhängig von dem Chefarzt.

00:02:42: Es gab eine klare Hierarchie, man musste sich hoch dienen, du wusstest nicht, wann du deine Rotation bekommen hast und so weiter.

00:02:48: Wenn wir jetzt nur den Blick auf Ärzte nehmen, aber auch grundsätzlich auf das Gesundheitssystem, so, Schwarzwaldklinik, Buller-Büh-Analog war das nicht, muss man einmal sagen.

00:02:58: Und auch nicht für die Patienten.

00:02:59: Die Patienten haben irgendwie den Gott in Weiß gesehen und stand da und waren dem auch so ein bisschen... ausgeliefert in Anführungsstrichen.

00:03:06: Ich will das gar nicht so böse sagen.

00:03:07: Also dieses Friedefreude, Eierkuchen früher war alles besser, sehe ich nicht.

00:03:11: Und das ist so ein verklärter Blick.

00:03:13: Klar ist die Zukunft, wenn man sich das so anhört, schwierig.

00:03:20: Vorhaltepauschale, Fixkostendegressionsabschlag.

00:03:23: Wie wollen wir das Ganze finanzieren?

00:03:25: Was passiert mit der Vorhaltepauschale, wenn wir das wirklich zu Ende denken, die ja keine echte Vorhaltepauschale ist?

00:03:31: Und was passiert mit den Leistungsgruppen?

00:03:33: Kliniksterben.

00:03:34: Und es gibt ja die klaren Befragungen, dass sehr viele Kliniken entweder insolvent sind, in die Insolvenz gehen und so weiter und die kommunalen sozusagen nur die Spritzen bekommen, damit sie weiter aufrechterhalten werden.

00:03:47: Stimmt, du hast recht?

00:03:48: Wenn man sich das so anschaut, wird man so ein bisschen vielleicht wehmütig, schwermütig und depressiv will ich vermeiden.

00:03:56: Aber wir dürfen nicht vergessen, dass jetzt ein Umbruch stattfindet.

00:04:02: Und Medizin und die Reorganisation der Wandel in der Medizin einen enormen Push bekommt.

00:04:10: Und wir dieses Momentum nutzen, wir bei Asklepios sowieso, aber grundsätzlich wir im Gesundheitsstandort Deutschland das nutzen können und müssen, das für uns am besten auszuloten und auch aktiv zu sein und zu schauen, wie bekommen wir das hin, dass wir in dieser Wandelzeit es schaffen Bürokratie abzubauen, wie wir es schaffen, Sektorengrenzen zu überwinden, die für mich eine der größten Schmerzpunkte sind und wie wir unseren Arbeitsplatz neu organisieren können.

00:04:46: Und letztendlich ist es so, wenn ich dann weiter ausholen darf, wir werden in Zukunft bei dem demokratischen Wandel, den wir haben, wirklich kein Nachfrageproblem, egal wie haben.

00:04:59: Es wird mehr werden und wir haben das.

00:05:02: Und wir haben den Fachkräftemangel nicht nur in den medizinischen Berufen, aber gerade da.

00:05:11: Und es wird aber ein Angebotsproblem geben und das müssen wir innovativ lösen.

00:05:15: und da drin sehe ich einen unglaubliche.

00:05:19: Gestalterische Kraft und die sollten wir nutzen.

00:05:22: also weniger Angst sondern mehr Gestaltung.

00:05:24: Okay jetzt habe ich die Frage natürlich auch so gestellt weil.

00:05:28: mir das von ganz vielen auch so signalisiert wird.

00:05:32: Im Sinne von mir fehlt die Zuversicht.

00:05:35: In den letzten zehn Jahren ist es nicht besser geworden.

00:05:38: Ich verstehe, du bist erstmal zuversichtlich.

00:05:40: Du legst den Fokus auf die Energie, die freigesetzt wird durch diese Drucksituation und das stimmt dich zuversichtlich.

00:05:47: Absolut.

00:05:48: Also ich kann auch verstehen, dass viele sagen, oh, will ich in dem Medizinberuf, möchte ich Mediziner werden, will ich Arzt werden und so weiter.

00:05:55: Arbeitsmangel, man hört von Überstunden und so weiter.

00:05:57: Wenn man sich das, ehrlich gesagt, ganz faktenbasiert anschaut, ging es sehr vielen noch nie so gut.

00:06:06: Wir haben gerade, also Corona ja, das fand es nicht neu, also wir versuchen ja... Nach Corona gab es eine riesengroße Zäsur.

00:06:13: Die Zahlen sind auf die wir uns berufen.

00:06:16: Ich überblicke unseren Konzern.

00:06:18: Wir haben noch nie so viel eingestellt.

00:06:21: Wir sehen die Arbeitslast.

00:06:23: Wir sehen unseren Personalstamm.

00:06:26: Wir versuchen, diesbezüglich zu schauen, wie die Produktivität ist.

00:06:31: Wir haben bis jetzt noch nie so viel eingestellt.

00:06:32: Noch nie war die Möglichkeit da, neue innovative Wege, gerade auch was den eigenen Beruf angeht, einzugehen.

00:06:40: Wir sind davon überzeugt.

00:06:41: Ich habe ja erzählt, es gibt diesen doppelten Tsunami, so kann man es ja nennen, mit Angebotsnachfrage und was wir Fachkräfte haben.

00:06:49: Das zwingt uns, innovative Wege zu gehen, um Fachkräfte zu halten.

00:06:54: Zu keinem anderen Zeitpunkt war es wichtiger, medizinisches Fachpersonal an uns zu binden.

00:07:02: Denn letztendlich ist es so.

00:07:04: in diesem ganzen Wust, was wir jetzt gerade gesagt haben über Leistungsgruppen, Vorhalte, Pauschale, wie finanzieren wir das, ist der Fokus, der das Fachpersonal hat, kann die Leistung bringen.

00:07:16: Und der kann im Gesundheitssystem gut überleben.

00:07:20: Also gibt es einen kleinen, das klingt jetzt doof, aber Wettlauf, wer die Fachkräfte an sich binden kann.

00:07:27: Das bedeutet unglaubliche Chancen für alle.

00:07:30: Also... auf der Arbeitnehmerseite gesehen.

00:07:33: Band, wie du das skizzierst, ich würde gerne gleich mal auf sozusagen die aktuelle Situation, dass das doppelte Tsunami mit Nachfrage geht hoch, weil alle Menschen älter und kränker werden und die Medizinmöglichkeiten auch einfach... exponentiell gestiegen sind, ob das jetzt irgendwie medikamentöse Therapie oder Gerätemedizin ist.

00:07:52: Also die Möglichkeiten, die man hat, werden schwieriger.

00:07:55: Die Probleme sind vor allem dann quasi die Ressourcen zu allokieren, so im Sinne von der Ethik in der Medizin.

00:08:02: Wer bekommt was?

00:08:03: Weil alle für alles oder alles für alle geht faktisch in dem Sinne nicht mehr.

00:08:09: Weiß ich gar nicht.

00:08:10: Ich würde diese negative Situation gar nicht heraufbeschwören wollen und diese Allokation.

00:08:15: Also ich weiß, dass verschiedene Menschen vielleicht anderen Menschen Angst machen wollen.

00:08:19: Und unser Ziel sollte es doch sein, jedem das medizinische Know-how anzubieten, der es braucht.

00:08:26: Ich glaube, sowohl für Patienten als auch für Mitarbeiter.

00:08:30: Gerade als ich sehe diese positive Energie, wir müssen uns darauf konzentrieren, wie wir die bestmögliche Medizin an unsere Patienten bringen.

00:08:38: Mit der höchsten Qualität, aber letztendlich auch der Patienten individuell benötigten Medizin.

00:08:44: Wenn jemand durch unsere Tür geht, möchte er perfekt behandelt werden.

00:08:49: Das bedeutet aber auch, guck genau hin, was braucht der Patient, wenn er jetzt Knieschmerzen hat.

00:08:57: dann ist es vielleicht so, dass er jetzt nicht die mega-fancy Beispiel lustig Platinprothese bekommt sofort und sofort ein OP-Termin, sondern dass man sich das anschaut und guckt, woher kommen die Knie-Schmerzen?

00:09:11: Braucht er vielleicht mehr Physiotherapie statt einer Operation?

00:09:15: Was ist das individuell beste Prozedere für diesen Patienten?

00:09:20: Und diesen Shift gibt es gerade, den muss es gerade geben.

00:09:23: zu schauen, was braucht der Patient individuell wirklich?

00:09:26: Das ist ein Weg ab, von der früheren, du hast ja, ich habe ja jetzt das jetzt gemein, aber Schwarzwaldklinik irgendwie das Bild gehabt, da ist der Patient hingekommen, da gab es einen Arzt, der hat gesagt, XYZ, so gehen wir den Pfad entlang.

00:09:39: Das war so ein arztzentrierte Ansatz, Patienten zu behandeln.

00:09:44: Und der Patient hat sich diesem Pfad gefügt und ich glaube, wir müssen so einen Schiff reinbringen in unsere Köpfe.

00:09:50: Was ist der Patienten Weg?

00:09:52: Was braucht der Patient?

00:09:54: Im Moment ist der Patient sehr verloren in diesem Dickicht, in dieser hyperfragmentierten Medizinwell.

00:09:59: Und es gibt kein komplizierteres System, finde ich, wie es bei uns gibt.

00:10:04: Bleiben wir bei diesen Knieschmerzen.

00:10:05: Du hast Knieschmerzen, gehst zu deinem Hausarzt.

00:10:08: Der Hausarzt sagt, ich habe keine Ahnung.

00:10:11: Überweis dich zu dem Facharzt Autopäde.

00:10:13: Also natürlich hat er Ahnung, zuerst macht er Schmerzmedikamente, dann gehst du zur Apotheke, holst dir deine Schmerzmedikamente, wird nicht besser.

00:10:18: Einmal schnell vorgespult, dann Facharzt.

00:10:20: Dann der Facharzt schickt dich dann zu einem Radiologen.

00:10:23: Im Idealfall ist vielleicht der Radiologe im gleichen Haus, aber niemals.

00:10:26: Dann holst du den Termin beim Radiologen.

00:10:28: Ich bin selber nicht privatversichert, ich bin gesetzlich.

00:10:31: Brauche einen superlangen Termin.

00:10:34: Dann bekomme ich einen Knie, weiß ich nicht, vielleicht einen Röntgen.

00:10:39: Aber dann vielleicht noch.

00:10:40: irgendwann gehst du wieder zum Auto, brauchst du einen MRT.

00:10:44: Also, you name it.

00:10:44: Der Patient wird wie so eine Flipperkugel, wie so ein Ping-Pong-Ball immer hin und her und das ist total fertig.

00:10:48: Versteht auch nicht, was Sektorengrenzen sind, warum er das machen muss.

00:10:52: Und denkt sich so, Mensch, wenn ich in meinem Leben bei Amazon einfach klick, sofort irgendwas bestelle oder irgendwie in ein Laden gehe und da wird mir komplett geholfen, warum ist das ein Medizinsystem so schwierig?

00:11:04: Wir haben Medizin bis jetzt in unseren Sektoren gedacht, in unserem Tellerrand.

00:11:10: Und es waren so verschiedene Töpfe.

00:11:12: Und der Patient sprang sowieso ein kleiner Frosch hin und her.

00:11:15: Und jetzt ist die Möglichkeit zu reorganisieren und zu sagen, hey, was braucht der Patient und wie ist die Streamline für den Patienten?

00:11:25: Und das sehe ich super positiv.

00:11:28: Ich glaube, das ist für Menschen, die in der Medizinbranche arbeiten, auch ein ganz anderes Gefühl ist von Identifikation mit dem Job.

00:11:39: Wenn sie sehen, dass dem geholfen wird, für den die arbeiten, nämlich der Patient.

00:11:44: Und die Identifikation ist eine ganz andere.

00:11:47: Und diesen Shift müssen wir hinbekommen.

00:11:49: Weil, sorry, ich muss das nochmal sagen, weil all die Menschen, die in der Medizinbranche arbeiten, die haben eine ganz andere intrinsische Motivation, davon gehe ich aus.

00:11:58: Die wollen helfen, die wollen nicht in irgendeiner Fabrik sein, die wollen nicht Geld verdienen, sonst hätten die irgendwie, weiß ich nicht, BWL, VWL studiert und hätten irgendwie... wären auf Geld aus gewesen.

00:12:07: und Work-Life-Balance weiß man auch, ist in der Medizin manchmal schwieriger zu bekommen als in irgendeinem Nine-to-Five-Stop.

00:12:15: So, dass ich glaube, in dem Augenblick, indem wir uns auf Patienten zentrierte Medizin konzentrieren, auch unsere Mitarbeiter davon profitieren, weil sie sich damit identifizieren.

00:12:26: So wird so ein Schuh draußen.

00:12:28: Und ich glaube, das ist das, was uns positiv bewegen sollte.

00:12:31: Was uns antreibt, uns Menschen im Gesundheitswesen ist natürlich sozusagen die Patientenversorgung.

00:12:37: Wir hatten das auch mal, ich glaube, ich habe das schon mal in einer Episode gesagt.

00:12:40: Wir haben das auch schon untersucht.

00:12:42: Die subjektiv empfundene Qualität der Patientenversorgung ist der höchste und größte Einflussfaktor auf die Zufriedenheit von Ärzten und Ärzten in Kliniken.

00:12:53: Stärke als Wertschätzung, Work-Life-Balance, etc.

00:12:56: Genau das.

00:12:57: Und darauf müssen wir hinarbeiten und das können wir und das versuchen wir gerade bei uns in den Mittelpunkt zu treiben.

00:13:03: Wir nennen das menschenzentrierte Medizin, das ist jetzt nicht nur so ein Claim oder ein Slogan, sondern es geht darum, wie können wir die individualisierte beste Medizin dem Patienten anbieten?

00:13:14: Mit individualisiert meinte ich das mit den Knieschmerzen.

00:13:17: Du brauchst nicht immer irgendwie eine OP, sondern du musst einmal gucken, was braucht der Patient genau.

00:13:21: Und menschenzentriert weiß nicht nur, um den Patienten geht, sondern genau um die Mitarbeiter, die sich damit identifizieren.

00:13:27: Deswegen menschenzentrierte Medizin.

00:13:29: Und was ist der wirkliche Wert für den Patienten?

00:13:32: Und deswegen versuchen wir das auch zu messen.

00:13:35: Man hat immer wieder so gehört patient-related outcome measurements oder experience measurements, prompts und brems.

00:13:40: Das ist das, was wir bei uns einführen, damit sowohl der Patient nach seiner wirklich individuellen Zufriedenheit befragt wird und der Mitarbeiter das genauso gespiegelt bekommt.

00:13:51: sich wohlfühlt, weil er gute Medizin macht.

00:13:55: Wir können als Arbeitgeber, und das ist die große Chance, deswegen muss man das auch positiv sehen, wenn irgendjemand fragt, soll ich Medizin studieren.

00:14:01: Erstens gibt es da einen riesengroßen Wandel, wir kommen sicher wahrscheinlich dazu zu KI und so weiter.

00:14:06: Jetzt ist gerade... Ich wiederhole so einen Momentum, in dem wir das neu gestalten und dabei zu sein und das für uns und für unsere Organisation gestalten.

00:14:15: Wir sind seit drei Jahren dabei.

00:14:16: Es ist ein riesengroßes Phänomen.

00:14:18: Der Mitarbeiter, den müssen wir halten, die Fachkräfte.

00:14:21: Noch nie waren sie so sehr im Mittelpunkt.

00:14:23: Ich glaube, wir bieten das an.

00:14:25: Yoga-Kurse, Obstkörbe, Jobrat, whatever.

00:14:29: Aber das sind so die Kirsche auf der Sahne, auf der Torte.

00:14:33: Aber letztendlich wollen die Menschen ... Arbeiten und eine gute Arbeit machen und darin nicht behindert werden und sich im besten Fall mit der Arbeit identifizieren.

00:14:42: Und das geht nur, wenn wir die Prozesse unserer Arbeit so gestalten.

00:14:46: Und da sind wir dran.

00:14:47: Du hast schon so ein bisschen angedeutet.

00:14:51: Wir haben jetzt mal so ein bisschen den äußeren Rahmen, so ein bisschen skizziert, wo wir gerade sind, was so ein bisschen die äußeren Bedingungen und Trends sind mit Fachkräftemangel, der Schärfer wird mit der zunehmenden Versorge, Bedarf und Nachfrage.

00:15:08: Und du hast schon gesagt, ein Grundprinzip, dem ihr folgt, um letztlich diesen Wandel aktiv zu gestalten, ist der Blick hin auf die Menschenzentrierung in zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren.

00:15:21: Wie stellst du dir jetzt... Wir machen mal eine neue Folge, nicht mehr Schwarzwald, sondern Odenwald-Klinik, aber halt im Jahr two-tausend-fünfundvierzig.

00:15:29: Wie sieht das für dich aus?

00:15:31: Weil ich gehe davon aus, ihr bei Asklepius versucht ja genau dort hinzuarbeiten.

00:15:35: Also vielleicht skizzieren wir einfach mal dieses Bild, was in deinem Kopf ist, weil du hast dich ja ganz viel damit auseinandergesetzt.

00:15:42: Ich sehe uns als Gesundheitsanbieter.

00:15:47: Ich bleibe jetzt erstmal bei Asklepios, indem wir, und das haben wir, die Möglichkeit haben, den Patienten von der Prävention, von der immer stärker werdenden Ambulantisierung, die ich total zu Recht sehe, bis hin zur stationären Aufenthalt, Reha post, Reha bis nach Hause zu begleiten und ihn in einem Cluster aufzufangen.

00:16:15: Letztendlich glaube ich, dass wir, die Zentrierung haben von once-in-a-lifetime-Events, wie sagen wir mal, onkologischen Operationen in großen Leuchttürmen und der Patient verschiedene, sorry, dass ich das so anklizistisch ausdrücke, Hubs- und Spokesmodelle hat.

00:16:35: Er kommt durch jede Tür.

00:16:37: bei uns oder durch irgendeine Tür, sagen wir mal, auch im deutschen Gesundheitssystem, geht lokal bei sich und hat ein Symptom und eine Beschwerde.

00:16:47: Dort wird er aufgenommen, nach Symptomen behandelt, auch, sagen wir mal, so zeitgerecht nach diesen Symptomen und wird dann in die nächste höhere Kategorie, in die qualitativ am besten funktionierende Einheit geschickt.

00:17:04: Er ist bei sich in einem Flächenstart, hat Bauchschmerzen, braucht einen Diagnostik, wird dann sozusagen weitergeleitet in die Diagnostik, die bestmöglich ist und dann in ein Zentrum, in dem diese Operation, die er vielleicht braucht, am liebsten tausendmal pro Woche durchgeführt wird, damit er die beste Medizin hat.

00:17:23: Und dann ... wird er wieder heimatnah weiter versorgt, weil unser System so ausgebaut ist, dass wir uns konzentrieren, dieses Brot- und Buttergeschäft oder das, was man nah am Patienten machen kann, was er tagtäglich braucht, nah am Patienten zu halten und Qualität dort zu bündeln, wo sie wichtig ist und wo man hinfahren muss, um das zu bekommen.

00:17:49: Gleichzeitig mit einem großartig ausgebauten Notfallennetz.

00:17:53: Und da brauchst du nicht in fünf Minuten immer eine Klinik haben, sondern verschiedene Fahrzeiten sind absolut möglich.

00:18:00: Und so wird der Patient durch eine Art Netzstruktur aufgefangen in seinem Bedarf.

00:18:07: Kein Patient geht gern zum Arzt.

00:18:09: Dass Deutschland so ein bisschen verwöhnt ist mit Arztgängern, liegt glaube ich daran, dass er nicht weiß wohin, weil er nicht weiß zu welchem Arzt.

00:18:17: Ich sehe und dem Patienten leitend durch verschiedene Pfade.

00:18:22: nach seinen Bedürfnissen.

00:18:24: Ich hoffe, dass die Sektorengrenzen, das ist ein former Wunsch, nicht mehr da sind, sodass wir ohne Bürokratie Zugang haben zum Patienten.

00:18:37: Das ist schon bald und du weißt, wie lange die EPA gedauert hat, aber dass wir dann mit all den Daten, die der Patient hat, die digital nicht von vorne an jedem dieser Hubs, die ich dir genannt habe und Spokes anfangen müssen, sondern wir alles, was er hat, zugänglich haben, natürlich datenschutzkonform und so weiter.

00:18:58: Hier nicht tausend Verträge ausfüllen müssen, damit wir ihn behandeln dürfen.

00:19:02: Das will er auch nicht, das will keiner.

00:19:05: Und dass wir ihm da helfen können und auch schauen, dass wir ganzheitlich denken.

00:19:12: Wir sind bei Astepios schon jetzt dabei, Qualitätsverträge zu machen.

00:19:15: Das heißt, okay, wie kriegen wir unabhängig von DRG-Modellen eine ganzheitliche Behandlung vergütet?

00:19:22: Der Patient bekommt, bevor er eine Hüft-Tab oder eine Knie-Tab hat, Physiotherapie wird gut aufgeklärt, hat danach Postreya die Möglichkeit, auch zu Hause durch eine App seine Übungen zu machen, dass wir ihn wirklich ganzheitlich überall abholen.

00:19:35: Da sehe ich und zweizigundvierzig in diesem Hubs-Inspokes-Modell und ... Wenn ich sage, wo sehen wir uns?

00:19:42: Ich sehe diese Patientennahe Behandlung auch sehr digital.

00:19:47: Wir haben sehr viele Kliniken, die nicht an einer Großstadt dran sind.

00:19:51: Und wenn du dort bist oder in eines unserer MVZs gehst, Hautarzt, Augenarzt, all diese Sachen, die auch manchmal schwer zu haben sind.

00:19:59: Und wir haben über Fachkräftemange geredet, dass wir das auch digital anbieten.

00:20:04: Und ich glaube, der Patient will das.

00:20:06: Wir tun uns manchmal schwer mit digitalen Angeboten.

00:20:08: Ich glaube, dass sehr, sehr vieles digital abzubilden ist.

00:20:12: Und ich könnte jetzt noch mal tausend Ideen für zweizig, vierzig, vierzig, ich mach mal einen Stopp, damit du dazwischen fragen kannst.

00:20:17: Aber so ist meine Struktur, dass wir in Klustern diesen Patienten an jeder seiner individuellen Bedürfnisse abholen.

00:20:28: Was macht einen Chefarzt, eine Chefärztin in den zwanzig Jahren?

00:20:31: Das Gleiche wie jetzt?

00:20:33: Nein, natürlich nicht.

00:20:34: Ich glaube, wir brauchen ganz andere.

00:20:36: Ich bin mir gar nicht sicher, ob das Chefarztmodell das perfekte Modell ist.

00:20:39: Das klingt jetzt gemein und alle Chefärzte werden sagen.

00:20:42: Wenn wir jetzt bei Professor Brinkmann sind, schwarzer Klinik, der hat Personal geführt, der war der beste Operateur, der war der, der mit Berufsübergreifen mit allen kommuniziert hat.

00:20:55: Ich glaube... Das ist sehr selten, so ist das der beste Operateur, auch der perfekte Personaloberart.

00:21:02: Darf ich ganz kurz da rein?

00:21:03: Aus der Realität wissen wir ja, dass es häufig nicht so ist, wer sich für Operationen begeistert, begeistert sich nicht per se auch für Dienstpläne.

00:21:11: Wir haben doch jetzt schon so eine sehr große Spezialisierung.

00:21:14: Es gibt auch nicht mehr den Kardiologen.

00:21:17: Sondern es gibt den Elektrofysologen, es gibt den Clipspezialisten, es gibt den Hemodynamiker, es gibt den Herzinsuffizialisten, es gibt den Divalspezialisten.

00:21:26: Allein da haben wir ja schon eine Fragmentierung und jeder soll das machen, was er am besten kann.

00:21:32: Und ich glaube, dass es da eine große Bandbreite geben wird, wie man Führung denkt.

00:21:40: Ich glaube, dass Führung in der Medizin deutlich weniger Hierarchisch wird, mehr auf Augenhöhe.

00:21:47: Es wird ein Umdenken geben, wie man junge Assistenzärzte ausbildet, wie man Facharztweiterbildung denkt.

00:21:56: Auch da glaube ich, wenn ich zurückgehen kann zu meinem Netzwerkmodell, was wir hatten, wie über Lebenkliniken, wie macht man das, glaube ich auch, dass ein... Chefarzt oder ein Leiter einer Abteilung genau diese Diversifizierung hat und Spezialisten hat in der Ausbildung, in der Personalführung und in den einzelnen operativen Tätigkeiten.

00:22:22: Und ich glaube, wir dürfen nicht vergessen, dass sehr, sehr vieles ganz anders digital wird.

00:22:27: Und warum sollen wir das nicht nutzen?

00:22:29: Was meinst du mit, es wird digitaler und wir sollen es nutzen?

00:22:33: Was bedeutet das jetzt für leitende Ärztinnen und Ärzte?

00:22:36: Wie machen wir Ausbildung?

00:22:38: Wie können wir davon profitieren?

00:22:40: Wie können wir über digitale Tools versuchen, mehr Menschen zu erreichen, Ausbilder, Patienten und so weiter?

00:22:48: Allein wir haben bei uns einen neuen Konzernbereich Bildung und Wissensmanagement aufgebaut, weil einfach der Bedarf riesengroß ist.

00:22:55: dann aus Weiter- und Fortbildung.

00:22:57: Ich weiß nicht, wie du deine Fortbildung früher gemacht hast.

00:22:59: Ich saß in einem riesengroßen Raum und habe mir Hygienefortbildung angeschaut.

00:23:03: Wir machen das jetzt online.

00:23:05: Und wir machen das so, dass wir sagen, okay, du kannst, wir haben so eine Plattform, ask now.

00:23:09: Du kannst verschiedene Fortbildungen online machen und auch deine Prüfungen online absolvieren.

00:23:14: Deine CME-Punkte werden gesammelt und der Chefarzt weiß dann, wann du welche Fortbildung gemacht hast.

00:23:20: Das ist alles sozusagen digital.

00:23:21: Das gab es früher nicht.

00:23:22: Das ist allein schon so ein Riesenfortschritt, wie wir fortaus und weiter Bildung denken.

00:23:26: Ich persönlich glaube allein in der Ausbildung operativ, dass wir sehr auf digitale und virtual reality und so weiter zurückgreifen können und müssen.

00:23:35: Das entbindet uns nicht vom direkten Patientenkontakt, aber wir können auch jungen Menschen, Fachärzten, diese Tools anbieten, die sie von überall her auch benutzen dürfen.

00:23:48: Warum können sie nicht?

00:23:49: Jetzt kommen wir wieder zu Work-Life Balance und Gen Z. Diese Digital Natives sind es auch gewohnt.

00:23:56: anders zu lernen und anders zu konsumieren klingt falsch, aber aber letztendlich was bieten wir unseren Mitarbeitern an, von wo sie welche Sachen abarbeiten können oder nicht?

00:24:08: um sie perfekt zu bewegen, nicht um den Patientenkontakt zu reduzieren.

00:24:12: Nichts ist wichtiger als Patientenkontakt und das zu lernen.

00:24:15: Aber auch diese Digitalisierung müssen wir mitdenken.

00:24:20: Und ehrlich gesagt, ChatGPT hat uns doch komplett überholt, richtig?

00:24:24: In der Arztbriefschreibung, also ich habe meine Kinder gesehen, wir wollten Kuchen backen und ich habe mein Rezeptbuch rausgeholt.

00:24:30: Und meine Kinder haben ChatGPT rausgeholt und haben gesagt, wie backe ich ein Schokoladenkuchen?

00:24:35: Ich war so, okay, das geht ja exponentiell.

00:24:37: Und ich mag da gar keine Prognose, weil ich glaube, es wird noch so viele Sachen geben, die wir versuchen in unserer Digitalstrategie jetzt schon zu antizipieren.

00:24:48: Aber ich finde, das ist wie damals mit der Elektrizität, oder mit der Dampfmaschine.

00:24:53: Es geht gerade so exponentiell hoch und wir wissen nicht, was mit uns passiert.

00:24:57: Ich sehe da drin etwas Gutes.

00:25:01: Aber das heißt, in deinem Kopf ist es schon so, es wird vermutlich so Mega-Krankenhäuser geben oder Mega-Zentren, wo letztlich hochspezialisiert ...

00:25:12: Leuchttürme.

00:25:13: Mega klingt so negativ.

00:25:15: Leuchttürme.

00:25:17: Leuchttürme, große Zentren, versuche ich es mal ganz neutral zu formulieren.

00:25:22: Und dort wird es auch das Konzept geben, dass es ... Medizinische Teams gibt und diese medizinische Teams werden von jemanden geleitet.

00:25:30: Und ob dann sozusagen die Aufgaben dieses medizinischen Leiters oder dieser medizinischen Leiterin so sind wie heute, dass man quasi für alles verantwortlich ist.

00:25:40: Personalführung, Personalmarketing und so weiter.

00:25:43: Ich

00:25:43: glaube, es wird keinen Sinn machen.

00:25:45: Lass denen die Arbeit machen, der es am besten kann.

00:25:48: Ich bin ein starker Gegner der Strukturqualität.

00:25:52: Wir messen gerade immer nur Fachärzte.

00:25:55: Wie viele Fachärzte haben wir?

00:25:56: Wie CTS haben wir?

00:25:58: Also was heißt ich bin Gegner?

00:25:59: Bitte nicht zitieren und rausgehen und sagen irgendwie CMO.

00:26:01: Darum geht es nicht.

00:26:02: Den

00:26:02: Vergleich zu, meinst du.

00:26:04: Also wir sind so wahnsinnig bürokratisiert und wir zählen immer nur.

00:26:08: Letztendlich ist es so, dass ich benutze mein Bild von meinem Vorstandskollegen, der das gerade bei einem Event erzählt hat.

00:26:16: Wir sind in der Küche oder einem Restaurant und zählen die Töpfe und die Gasherde und die Kellen.

00:26:25: Und ob das, was wir kochen, dem Patienten schmeckt, das misst keiner.

00:26:30: Mir geht es um Ergebnisqualität.

00:26:32: Wie kriegen wir das allerbeste Ergebnis für unsere Patienten hin?

00:26:36: Das ist ja das, was ich schon erwähnt habe.

00:26:38: Und es muss viel mehr um Ergebnisqualität gehen und Prozessqualität.

00:26:42: Ich hoffe, dass wir, dass wir zweizigfünfundvierzig dabei sind, Ergebnisqualität als die Basis unseres Handelns zu sehen.

00:26:50: Wie viele Fachkräfte dafür nötig sind, ist egal.

00:26:55: Sicher, also sozusagen sehr häufig ist es so.

00:26:57: auf der anderen Seite, als sagen wir mal Arbeitnehmer, bedeuten auch diese Strukturqualität, wie viele Fachärzte haben wir, Einhaltung von Arbeitszeiten und Arbeitsaufteilung.

00:27:08: Dagegen bin ich nicht, das ist ganz, ganz wichtig.

00:27:10: Also im Gotteswillen, ne?

00:27:12: Deswegen glaube ich auch, dass es viel, viel besser wird, weil Überstunden, wie regeln wir das, wie gucken wir, dass es unseren Mitarbeitern gut geht.

00:27:19: Das ist unglaublich wichtig, dafür ist Strukturqualität dicker Bonus.

00:27:22: Aber wenn wir jetzt von der Kostenträgerseite gehen, die irgendwie messen, was haben wir, was haben wir nicht, oder haben wir sehr so ein Wettrüsten, wie können wir beweisen, dass wir den Patienten am Monitor hatten oder sonst was?

00:27:36: kein Mensch fragt wirklich tief nach Ergebnisqualität und nach patient-related outcome measurement.

00:27:43: Diese großen Zentren sind deswegen nötig, weil es um Qualität geht.

00:27:48: Dort, wo man am meisten etwas macht, da ist man von der Qualität her am besten.

00:27:53: Ja, also ich finde da schon auch wir Mediziner können da so ein bisschen selbstkritisch sein.

00:27:59: Unsere Fortbildungen sind häufig wirklich kompletter fachlicher Natur, dass man wirklich die besten Empfehlungen aussprechen kann und sagen, okay, in der individualen Situation empfehlen wir das und das.

00:28:11: Aber letztlich, ob die Empfehlung dann umgesetzt wird und was wir dafür tun, dass der Patient dann wirklich letztlich davon profitiert von der Empfehlung.

00:28:20: Also jetzt geht es so ein bisschen um Kommunikation, Patientinnen und Patienten gegenüber.

00:28:25: Da haben wir aus meiner Sicht einen blinden Fleck für.

00:28:28: Ich glaube, wir haben grundsätzlich einen linden Fleck in Kommunikation und Patientenführung.

00:28:38: Und wenn ich sage, Menschen zentrierte Medizin, wir haben jetzt sehr viel über Digitalisierung, über Strukturen und Qualität und Messung geredet.

00:28:46: Viele denken, oh Gott, es ist weit weg vom Patienten.

00:28:48: Ich glaube, dass wir einen riesengroßen Wandel haben müssen und wir sind auf einem guten Weg über Führung, Kommunikation, zu reden und Fehlerkultur.

00:29:01: Je digitaler es wird, desto mehr musst du kommunizieren und in Interaktion treten.

00:29:08: Sei es in der interprofessionellen Beziehung zwischen Chefarts oder medizinischem Teamleiter und den Auszubildenden, in der Weiterbildung, in dem Patientenmanagement, all das ist dann.

00:29:23: Ich glaube, darauf müssen wir noch einen ganz anderen Schwerpunkt legen, was wir jetzt gerade machen.

00:29:27: Aber wie führe ich, wie kommuniziere ich, wie gehe ich mit Patienten um, wie gehe ich mit Mitarbeitern um?

00:29:33: Wie führe ich ein Team?

00:29:35: Und wie sind wir gemeinsam?

00:29:38: Du hast gesagt, ich komme aus der Notfallmedizin.

00:29:40: Ich habe da meinen Werkzeugkasten gelernt.

00:29:44: Hilf mir unglaublich.

00:29:45: Wie führe ich eine Notaufnahme?

00:29:47: Wenn du bei einer Reallimation im Schockraum bist, dann hast du zwar ein Schockraum-Lieder.

00:29:52: Aber der ist nichts ohne sein Team.

00:29:55: Und jeder hat seinen Platz und jeder hat seinen To-do.

00:29:58: Da ist der Anastasist, da ist die Anastasischwester, da ist der, sagen wir mal, der Kardiologe, da kommt jemand, der Radiologe, der Ultraschall macht oder was auch immer.

00:30:06: Und dieses Team funktioniert nur gemeinsam und dieses Team funktioniert nur mit einer sehr klaren Kommunikation.

00:30:16: Man sagt ja nicht einfach nur, gib zehn Milligramm x, y. Und dann sagt irgendjemand, ja, ich sag dann, du, Berlin, musst jetzt bitte zehn Milligramm das geben.

00:30:26: Dann sagst du, ja, ich verstehe das, gebe ich jetzt, ist gegeben.

00:30:30: Das ist ja Kommunikation, Interaktion gemeinsam.

00:30:33: Daraus lernt man viel.

00:30:34: Oder wenn man Entscheidungen trifft, bei einer Reanimation aufzuhören oder nicht aufzuhören, das trifft nicht der Schockraum-Lieder alleine, sondern das trifft das Team.

00:30:44: Und jeder hat was zu sagen.

00:30:45: Und diese Kultur... der flach hierarchischen Kommunikation mit einem klaren Ziel, aber auch jemandem, der das leitet und das Team führt.

00:30:57: Ich glaube, das ist so ein bisschen zukunftsweise und ich finde das als Tool gar nicht so schlecht.

00:31:01: Du hast schon ein bisschen gesagt, so im Sinne von das Thema Teamführung wird wichtiger, Kommunikation wird wichtiger.

00:31:08: Aber bevor wir nochmal auf, ich sage mal, ein verändertes Kompetenzprofil gehen, würde ich gerne einmal nochmal fragen bei Asklepios.

00:31:17: Habt ihr da schon die ein oder anderen Projekte, die so in die Richtung gehen, wo man sagt, okay, das sind schon Projekte, wo wir die Sektoren grenzen, so ein bisschen ausweiten?

00:31:29: Ja, ich bin eigentlich sehr stolz.

00:31:31: Deswegen sehe ich das so positiv auch für unseren Konzern.

00:31:34: Wir haben ja sehr viele MVZ-Strukturen.

00:31:38: Wir haben sehr viele Hausarztpraxen.

00:31:40: grob so hundertsiebzig Einrichtungen und die sind von Radiologien, Labor, Hausarztpraxen, radiologische Praxen, ein riesengroße MVZ-Bereich, den wir von Kinder, Gynecologie und so weiter sozusagen nah am Ort das abbilden können plus stationäre Patienten plus Reha.

00:32:01: Wir versuchen wir Lenz Asklepios hilft.

00:32:04: Egal wo du bist, ich betone das quasi immer.

00:32:06: Egal wo du bist, geh durch unsere Tür.

00:32:09: Und selbst wenn du da falsch allokiert bist, nämlich du kommst mit acht Wochen Bauchschmerzen einer unserer Notaufnahmen, geben wir dir einen Termin.

00:32:17: Du kannst es dir aussuchen, wohin du gehst.

00:32:20: Aber wenn du geleitet werden willst, können wir dich leiten und sagen, hey, schau.

00:32:25: auch gemeinsam mit der Kavone im gemeinsamen Träsen, aber wir helfen dir, du wirst nicht einfach weggeschickt, wieder lost in dieses System, sondern wir leiten dich durch unser System und sagen, okay, dann kannst du dahin gehen, da gucken wir einmal, warum du seit acht Wochen Bauchschmerzen hast, dann machen wir eine Diagnostik und schauen, dass du dann, okay, dann ist das eine Leistenherne, dann entscheiden wir je nach deinen Kontextfaktoren.

00:32:49: Muss es ambulant oder stationär sein?

00:32:51: Machen wir es in einer unserer AOP-Zentren?

00:32:53: Ja oder nein?

00:32:54: Wie leiten wir dich weiter?

00:32:55: Und danach, wenn du entlassen wirst, hier ist dein Rezept und Physiotherapie, whatever.

00:33:00: So, dass wir ihm das abnehmen und ihm helfen.

00:33:05: Die Idee, dass Patienten zu viel zu Hausärzten gehen.

00:33:08: Wir sagen ja immer in Deutschland, gehen viel zu viele Menschen zum Hausarzt.

00:33:12: In Skandinavien ist es zwar mal im Jahr, ich glaube, durchschnittlich in Deutschland sind es acht Mal pro Jahr.

00:33:17: oder unsere Notaufnahmen sind so übervölkert, weil die Patienten so eine Easy-Mentalität haben, einfach wegen einem eingewachsenen Fußnagel irgendwie in die Notaufnahme zu gehen.

00:33:28: Wir sind davon überzeugt, dass einfach die Leitung der Patienten falsch ist.

00:33:33: Die brauchen Hilfe.

00:33:35: Und sie wissen nicht wohin.

00:33:36: Und wir sagen, geh durch unsere Tür, wir leiten dich.

00:33:39: Versuchen dich in unserem System zu halten und zu gucken, dass wir dir dadurch helfen.

00:33:45: Das ist tatsächlich schön.

00:33:47: Wir erleben es ja, oder wir haben sicherlich schon Design oder nochmal selbst erlebt, dass man einfach diese Mentalität zieht.

00:33:53: Das ist nicht mein Cup of Tea.

00:33:55: Ich kann dir nicht helfen.

00:33:56: Jemand anders musste ich.

00:33:57: Neurologisch hast du nix, aber...

00:34:00: Genau.

00:34:01: Und das ist schon schön sozusagen da, den Patienten nicht einfach nur zu sagen, ich kann dir nicht helfen.

00:34:06: Jemand anders musste gucken, sondern schau mal, okay, wir jetzt in dem Fall nicht.

00:34:10: Aber guck mal hier, ich mach dir gleich einen Termin aus und kann da nochmal... weiterhelfen.

00:34:15: das ist doch schön.

00:34:16: stichwort telemedizin habt ihr da irgendwas?

00:34:19: also das ist ja auch letztlich digitalisierung und medizin verbundenes telemedizin.

00:34:25: ja

00:34:26: wir sind gerade am strukturieren telemedizinisch gibt es überall spriechen ja angebote und was tele radiologie angeht tele konsole Die Dermatologie, das ist schon so mal Haken dran.

00:34:43: Sehr häufig müssen wir noch mal gucken, wie kompatibel verschiedene Devices mit dem KISS-System sind.

00:34:48: Aber wir denken, dass dementsprechend schon sogar, glaube ich, noch einen Schritt weiter.

00:34:53: Wir haben gerade... Virtual Wars.

00:34:57: Ich habe dir gesagt, dass aus dem Mangel oder aus der schwierigen Situation ja verschiedene Möglichkeiten bestehen oder Momentum besteht, Neues zu organisieren.

00:35:06: Und ich bin mit Benedikt Simon, das ist unser Innovator, gerade was Telemedizin und neue Medizinformen angeht, sind wir nach England gegangen.

00:35:14: Der hat mich gefragt, du bist ja Ärztin, lass uns mal gucken.

00:35:17: Kannst du dir vorstellen, Patienten komplett remotes zu behandeln?

00:35:20: Und ich so, nein, ich muss doch immer den Patienten sehen.

00:35:23: Old School, ne?

00:35:24: Schwarzer Clinic.

00:35:26: Ich muss mit den Patienten sprechen und ich habe früher bei meinen Visiten, habe ich immer den Patienten gesehen und dann entschieden.

00:35:32: Und niemals sozusagen remote.

00:35:34: Irgendwie was am Computer entschieden.

00:35:36: Nein, es kann nicht sein.

00:35:37: Dann sind wir zum NHS nach England.

00:35:40: Der NHS wird ja sehr gebäscht, weil er irgendwie falsch organisiert und kosten und so weiter.

00:35:46: Und aus diesem Mangel und gerade auch aus Corona heraus waren die so über Völk hat in den Notaufnahmen und in den Kliniken, dass sie gesucht haben, wie können wir Patienten anders und individuell behandeln?

00:36:00: Und haben bei verschiedenen Indikationen, aber auch gerade, weil der Patient lieber zu Hause sein würde, dem Entepazienten XY, also die, die zu Hause einfach besser sind, aber stationäre Aufnahme bedürfen, virtuell versorgt.

00:36:15: Und haben verschiedene Devices mitbekommen?

00:36:18: haben verschiedene Blutdruckmessgeräte, Puls-Oximeter usw.

00:36:22: und sind dann wieder nach Hause geschickt worden, nach dem Checkup.

00:36:25: Und sind dann remote sowohl von Pflegekräften als auch von Ärzten behandelt worden.

00:36:31: Ein Riesenerfolg.

00:36:34: Wir haben uns das angeschaut.

00:36:35: Die haben mit zwanzig Patienten angefangen.

00:36:37: Damals waren das so respiratorische Nominie, die dann irgendwie noch Antibiotika oral nehmen musste und bei denen man einfach kontrollieren musste, wo wirklich auch eine Indikation bestand.

00:36:45: Man darf sich nicht vorstellen, dass sowieso entlassene Patienten nochmal ein Goodie bekommen, sondern ein hardcore stationäre Patient.

00:36:54: Wir haben uns das angeschaut in so einem riesen Remote Center, wo Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Ärzte, Medikationsspezialisten, also Pharmazeuten da waren und die Patienten remote behandelt haben.

00:37:06: Ich war unglaublich begeistert und die Patienten wurden sogar schneller gesund.

00:37:12: Also all in für das Gesundheitssystem ein Riesenbenefit.

00:37:16: Und haben das jetzt in einem Innovationsprojekt bei uns implementiert?

00:37:20: In hoher Formprojekt ist das.

00:37:22: Und machen sozusagen Virtual Walks bei uns auch.

00:37:26: Haben dann genau in der gleichen Logik überlegt, okay, Pflegeheime schicken sehr häufig Patienten in die Notaufnahme.

00:37:33: In meiner alten Notaufnahme dort, wo ich vorher gearbeitet habe, da kennt man ja seine Pflegeheimbewohner.

00:37:39: Auch da haben wir telemedizinische Gadgets.

00:37:43: etabliert.

00:37:44: und jedes mal, wenn man denkt, dieser Patient muss in die Klinik, gibt es sozusagen so ein Call mit Pflegekräften, Ärzten und so weiter, Triage und Blutdruckmessung und so weiter, um zu schauen, muss der Patient wirklich in die Notaufnahme?

00:38:01: oder gerade bei dem dementen Patient, der dann stundenlang aufgeschuldigt, es ist besser, ihn remote zu behandeln.

00:38:07: An diesen ganzen Aktionen sind wir dran.

00:38:10: Und ich glaube, diese Modelle müssen wir weiterdenken.

00:38:13: Und das ist ja so ein bisschen Telemedizin, zwei Punkt Null.

00:38:16: Dieses, das, was du jetzt mit Tele Radiologie, wie sparen wir irgendwie, wie gucken wir die Wege und so weiter?

00:38:22: Haken dran.

00:38:24: Aber das ist schon mal, finde ich, großer Fortschritt.

00:38:27: Und du hast gesagt, kann jeder Mensch alles bekommen.

00:38:30: Das war ja am Anfang unserer Diskussion.

00:38:32: Ja, kann er.

00:38:33: Wenn wir gucken, wie wir unsere Ressourcen und diese modernen Methoden einsetzen, um zu schauen, dass jeder das bekommt, was er braucht.

00:38:44: Wir müssen nur schauen, wie wir unsere Ressourcen allokieren und das nutzen.

00:38:48: Und ich glaube, das ist auch wieder so eine exponentielle Kurve, in den wir lernen müssen, das gemeinsam zu verbinden.

00:38:56: Eine Rückfrage noch und zwar du hast gesagt mit diesen großen Remote Control Zentrum, da waren auch Physiotherapeuten, haben die dann auch Physiotherapie über?

00:39:06: Nein, die haben immer geschaut, was es ist und haben entschieden wohin.

00:39:10: Aber ehrlich gesagt, lass uns das weiterentwickeln.

00:39:12: Es gibt ja die CASPA App oder es gibt verschiedene Apps, in denen du physiotherapeutische Übungen machst und daran erinnert wirst.

00:39:18: Wir haben auch in unseren verschiedenen Qualitätsverträgen, wie denken wir Physiotherapien neu?

00:39:23: Oder wie gucken wir das?

00:39:25: Sehr viel hat ja auch was mit Gesundheitskompetenz zu tun.

00:39:28: Wie vermitteln wir das?

00:39:29: Auch das ist unglaublich gut möglich.

00:39:31: Wir haben da die Möglichkeiten, noch mehr Medizin remote an den Patienten zu bringen, als wir lachten.

00:39:38: Und vielleicht ist das auch die Lösung unseres Tsunamis.

00:39:41: Ich bin total bei dir.

00:39:42: Ich persönlich mag auch die Projekte, wo man telemedizinische Versorgung irgendwie voran bringt.

00:39:49: Weil das hat eben die Möglichkeit sozusagen Benefit auf allen Ebenen zu bringen.

00:39:54: für die Patientinnen und Patienten, weil es einfach Verfügbarkeit ist für die Mitarbeitenden, weil man das eben auch ortsunabhängig machen kann für die Unternehmen, weil man eben Effizienz steigern oder heben kann.

00:40:04: Das ist schon spannend.

00:40:05: Ich glaube, dass wir, ich habe gesagt, Kommunikation zum Patient ist enorm wichtig, aber lassen die Patienten auch ernst nehmen.

00:40:13: Manchmal brauchen die einfach nur Nachfragen.

00:40:16: Kollegen von mir waren gerade in Skandinavien und da chatten die, also es reicht manchmal auch zu chatten oder ich habe eine ärztliche Kollegin gehabt, die hatte eine Frage Sonnencreme auflegen, so eine Hauterkrankung, Sonnencreme auflegen plus die Hautmedizin drauf und so weiter und hat irgendwelche Paper dazu gelesen.

00:40:37: weil das so ein Hautkrebs war, wie geht das mit meiner Sonnencreme?

00:40:40: und soll ich Sport machen, ja oder nein, stand so drauf.

00:40:43: So, paper gelesen ist nicht weitergekommen, hat ChatGPT gefragt.

00:40:45: ChatGPT, kannst du mir bitte beantworten.

00:40:48: Wann muss ich in welcher Reihenfolge, wie die Lotion auftragen und warum darf ich kein Sport machen?

00:40:54: Bam, super cool, gut zusammengefasst.

00:40:56: Wir müssen natürlich super aufpassen, ne?

00:40:58: Also ich bin selber kein ChatGPT-User, aber diese ganzen... Möglichkeiten schon mal vorher Fragen abzufangen und dann aber bei Notfällen sofort alert, du musst zum Arzt und weinen.

00:41:12: Lass uns das nutzen und nicht so böse das Ganze betrachten.

00:41:15: Absolut, also das ist die Realität.

00:41:17: Also ich merke es auch im Alltag.

00:41:18: Patienten kommen mit LGBT-Fragen.

00:41:21: Am Telefon habe ich auch schon den einen oder anderen Patienten gehabt, der während des Gesprächs quasi Fragen von LGBT vorgelesen hat.

00:41:28: Und das ist die Realität.

00:41:29: Und das wird tendenziell eher mehr als weniger werden.

00:41:32: Vielleicht noch zum Abschluss.

00:41:34: Wenn wir jetzt das mal logisch zu Ende denken.

00:41:37: und sagen, okay, viele unserer Hörerinnen und Hörer sind ja leitende Ärztinnen und Ärzte, aber viele wollen es auch werden.

00:41:44: So, und ich bekomme natürlich auch häufig die Frage, also soll ich jetzt ein MBA machen, nicht im Thema Management und Führung weiterentwickeln, oder soll ich mich medizinisch ganz stark spezialisieren, um dann sozusagen die medizinische Karriere weiter hochklettern zu können?

00:42:02: Also, wenn wir jetzt davon ausgehen, Wie kann man in der Medizin Karriere machen?

00:42:11: Indem man das macht, was man liebt.

00:42:13: Ich bin niemals ein Karriereplaner gewesen.

00:42:16: Ich habe niemals etwas gemacht, weil man es machen musste.

00:42:21: Klar, ich habe mich habilitiert.

00:42:22: Klar, ich habe promoviert und habilitiert.

00:42:24: Aber ich glaube auch, das braucht man nicht mehr.

00:42:26: Ich habe auch kein MBA.

00:42:28: Es gibt ganz viele Ärzte, die ein MBA gemacht haben, um Chefarzt zu werden oder um eine leitende Position zu haben.

00:42:34: Wenn mich jemand fragt, was soll ich machen, dann sage ich, mach das, wofür du brennst und was dein intrinsischer Motivator ist.

00:42:47: Nur dann wird man der Beste in dem, was man tut und in dem, was man liebt.

00:42:54: Ich habe irgendjemanden mal gesprochen, der gesagt hat, ja, bitte, gib mir Tipps.

00:42:59: Welche Kurse soll ich besuchen, damit ich auch so eine Karriere mache?

00:43:02: Früher hat man mir gesagt, promovier und habilitier und ich sag jetzt, nee, überzeug, mach das, was du liebst.

00:43:09: Vielleicht ist die Antwort nicht das, was du erwartet hast und was die Hörer erwarten, weil ich... glaube, dass sich so viele Sachen entwickeln und es sich so ändert.

00:43:20: Und ich könnte jetzt auch sagen, sei digital affin oder guck einmal, wie du dich da diesbezüglich weiter und fortbildest.

00:43:27: Mach Kommunikationsstrategien, hol die im Coach.

00:43:30: Ich glaube, es ist so individuell, man sollte sich das suchen, wofür man brennt und dann wird man gut in seinem Job.

00:43:38: Gut, also die meisten Mediziner tatsächlich brennen ja für Medizin, wie wir vorhin schon.

00:43:42: Aber welche Medizin?

00:43:43: Also Frauen kommen auf mich zu und sagen, ja, ich brenne für dich Chirurgie.

00:43:48: Denk aber, dass ich als Frau da nicht weiter komme.

00:43:51: Oder was ist mit meiner Familienplanung, wenn ich Familie haben möchte und Job und Karriere?

00:43:57: Was empfiehlst du mir?

00:44:00: Da kann man nicht so viel empfehlen.

00:44:02: Wenn du gerne Chirurgen werden willst, dann werd Chirurgen und es wird sich schon richten.

00:44:10: Okay, dann präzisiere ich nochmal die Frage.

00:44:13: Also du bist Notfallmedizinerin und bist Chefärztin einer Notaufnahme oder bist nicht Chefärztin, sondern Leitende Oberärztin oder Oberärztin.

00:44:22: Und möchtest sozusagen den Weg noch weiter als Chefärztin oder medizinische Leitung gehen.

00:44:29: Jetzt auch im Hinblick auf das, was in zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren auf dich zukommt.

00:44:33: Wie kannst du dich da gut darauf vorbereiten?

00:44:36: Offensein über den Tellerrand schauen.

00:44:40: Grundverständnis für das Gesundheitssystem haben.

00:44:43: Gibt ganz junge Ärzte die... Wissen gar nicht, dass es eine sektorale Grenze gibt und dass die KV ein komplett anderes System hat.

00:44:50: Minimale Kenntnisse davon haben, was im Gesundheitssystem vorgeht, um zu verstehen und präemptiv agieren zu können.

00:44:59: Vielleicht, wenn du mich wirklich auf irgendwas im Fest nageln willst, Projekt- und Prozessverständnis zu haben, um Sachen ändern zu können und ... Kommunikation und empathische Kommunikation und Personalführung.

00:45:14: Diese vermeintlichen Soft Skills sind das A und O. Wir haben jetzt so viel über Digitalisierung geredet und so viel über verschiedene Methoden oder Prozesse usw.

00:45:23: Letztendlich scheitern wir alle an der richtigen Kommunikation und wie wir Menschen begegnen.

00:45:30: Wieder Notaufnahme.

00:45:32: Deeskalation.

00:45:34: Bei schwierigen Patienten von vorne beginnt mit einer richtigen Kommunikation.

00:45:40: Wenn man nicht lernt, zu kommunizieren, ist alles nix.

00:45:44: Sarah, ich würde an der Stelle tatsächlich mich einfach unfassbar bedanken bei dir.

00:45:50: Das hat mir wirklich wahnsinnig Spaß gemacht.

00:45:52: Wir haben gelernt, dass Mediziner leben in zwanzig Jahren wird vermutlich ein anderes sein.

00:45:58: Was aber nicht schlecht ist, was für viele sogar auch gut sein sollte, insbesondere für Patientinnen und Patienten.

00:46:05: und vielleicht auch noch mal rausgestellt, dass Management und Führungskills, also vor allem diese Softskills, eben zentral sind.

00:46:13: und natürlich machten medizinische Expertise Sinn, aber eben auch Management und Führungskills, um da eben weiter voranzukommen und das zukünftige Kompetenzprofil auch bedienen zu können.

00:46:26: Sarah, magst du noch einen Abschlusssatzwort sagen?

00:46:31: Noch ein Wunsch für die Zukunft.

00:46:33: Erst mal vielen Dank an dich.

00:46:35: Es hat richtig Spaß gebracht.

00:46:36: Sorry, dass ich so weit ausgeholt habe.

00:46:37: Aber ich glaube, dass der Weg Richtung Menschenzentriert im Handeln der richtige ist.

00:46:47: Mit diesen ganzen Zunaramis und diesem ganzen Gedöns drum herum von Digitalisierung.

00:46:54: Wir können noch tausendmal über Reformen reden.

00:46:57: Die Konzentration auf auf das, was der Patient braucht und was unsere Mitarbeiter brauchen, ist der Schlüssel, damit wir erfolgreich werden.

00:47:05: Super.

00:47:06: Das würde ich genauso stehen lassen.

00:47:08: Sarah, ich wünsche dir noch einen schönen Tag.

00:47:10: Ich wünsche auch allen Hörerinnen und Hörer noch einen schönen Tag und freue mich, wenn sie wieder das nächste Mal mit dabei sind.

00:47:16: Ich danke dir sehr.

00:47:17: Bis dann.

00:47:18: Tschüss.

00:47:21: Sie wollen keine Folge verpassen?

00:47:23: Dann abonnieren Sie jetzt Level Up Klinikführung.

00:47:26: Weitere spannende Themen finden Sie auf cb.ivw.de, dem Online-Portal zum CB-Chefärztebrief.

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