#10 Der unterschätzte Hebel: Netzwerken als Innovations-Turbo für Chefärztinnen und Chefärzte
Shownotes
Warum kommen Innovationen in manchen Kliniken schneller an als in anderen? Weil starke Netzwerke den Unterschied machen. In Folge 10 des CB-Podcasts „Level Up Klinikführung“ diskutieren Dr. Benedict Carstensen und Dr. Tobias Krick, promovierter Gesundheitswissenschaftler und Podcast-Host von „Healthcare out of the box“, warum Netzwerken der oft unterschätzte Schlüssel für Innovation im Krankenhaus ist. Krick zeigt auf, wie Chefärztinnen und Chefärzte mit klaren Zielen, gezieltem LinkedIn-Einsatz und „Geben-vor-Nehmen“-Mentalität schneller zu relevanten Lösungen finden. Er erklärt, wie man Wissen, echte Umsetzungserfahrungen und Inspiration aus dem Netzwerk zieht – selbst mit wenig Zeit. Plus: Out of the Box-Methoden wie Perspektivwechsel und „Wie mache ich es schlimmer?“ für bessere Entscheidungen. Jetzt reinhören.
Das Transkript der Episode können Sie hier nachlesen: www.iww.de/s14861
Transkript anzeigen
00:00:04: Level-Up-Klinikführung.
00:00:07: Innovative Ideen für leitende Krankenhausärztinnen und Ärzte.
00:00:11: Der Podcast zum CB-Chefärztebrief mit Dr.
00:00:15: Benedikt Carstensen.
00:00:19: Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich, dass Sie heute wieder mit dabei sind.
00:00:24: Viele von Ihnen würden gerne mehr Innovation in Ihren Abteilungen umsetzen.
00:00:30: Manchmal liegt es daran, dass Sie für bestehende Probleme einfach keine konkreten Innovationen kennen.
00:00:36: Oder manchmal ist das Problem auch, dass es so viele Innovationen gibt, dass man gar nicht weiß, welche jetzt eigentlich die passende für sie in ihrer Abteilung ist.
00:00:46: Mit meinem heutigen Gast möchte ich über einen ganz, ganz, ganz wichtigen Erfolgsfaktor für Innovationen sprechen, den viele unterschätzen.
00:00:55: Und zwar das Netzwerken.
00:00:57: Oder noch besser gesagt, dass gut vernetzt sein.
00:01:01: Und dafür freue ich mich, weil.
00:01:04: ich hab heute den König des Netzwerkes des deutschen Gesundheitswesens eingeladen, Dr.
00:01:08: Tobias Krieg.
00:01:10: Er ist promovierter Gesundheitswissenschaftler, hat seinen eigenen Podcast zur Innovation im Gesundheitswesen und setzt sich schon sehr lange für mehr Out-of-the-Box-Denken im Gesundheitswesen ein.
00:01:21: Lieber Tobi, schön, dass du da bist.
00:01:24: Ja, schön, dass ich da sein kann, lieber Benedikt.
00:01:27: Tobi, du bist ja einer der wenigen ... ... der sich ganz klar positioniert und sagt, Innovation und Netzwerken gehört zusammen.
00:01:36: Wie bist du auf diese Erkenntnis gekommen?
00:01:40: Und wie bist du darauf gekommen, Netzwerken letztlich als eigenes Thema oder eigene Art Kompetenz zu betrachten?
00:01:47: Spannende Frage.
00:01:48: Vielleicht noch mal zu deiner Bezeichnung, König der Netzwerker im Gesundheitswesen.
00:01:53: Ich würde das ergänzen vielleicht mit ... in meiner Generation.
00:01:56: Ich glaube, es gibt sehr, sehr gute Netzwerker im Gesundheitswesen, die das schon sehr lange machen und dementsprechend wahrscheinlich noch viel vernetzter sind, als ich das bin.
00:02:05: Aber der Clue ist, dass ich vielleicht in relativ kurzer Zeit ein extrem großes Netzwerk im Gesundheitswesen aufgebaut habe und immer weiter aufbaue.
00:02:15: Die Frage ist natürlich, wie ist das überhaupt möglich für jemanden, der verhältnismäßig jung ist?
00:02:21: Und nicht für thirty-fünf Jahre Zeit hatte sich jetzt ein Netzwerk aufzubauen.
00:02:25: Deine Frage zu beantworten, Innovationen und Netzwerken.
00:02:28: Wie geht das zusammen?
00:02:29: Warum ist das sinnvoll?
00:02:31: Für mich war das so ein natürlicher Prozess.
00:02:34: Ich wollte immer Unternehmer, Gründer werden im Gesundheitswesen, wollte was verändern.
00:02:40: Und immer, wenn man was verändern will, wenn man Innovationen sind, ja eine Form von Veränderung, dann muss man sich ja überlegen, wie kann das überhaupt gelingen?
00:02:48: Wie kann man denn überhaupt irgendwas verändern?
00:02:51: Wie kann man denn innovieren?
00:02:53: Und eine Kernerkenntnis, die ja relativ logisch ist, alleine ist das relativ schwierig.
00:03:00: Also man kann alleine im Gesundheitswesen so ziemlich gar nichts verändern.
00:03:05: Meine persönliche Mission, das ist damals gewachsen aus dem Thema Gesundheitswissenschaften, ich hab da promoviert auch zu Digitalisierung in der Pflege, hab mir also ganz genauer angeguckt, was passiert da eigentlich im Bereich Langzeitschläge, aber auch im Bereich Krankenhauspflege, natürlich auch immer mit Verbindungen zu den medizinischen Aspekten.
00:03:24: Pflege steht ja nicht isoliert da, sondern das Krankenhaus ist ein komplexes Ökosystem, wo alle irgendwie miteinander zusammenarbeiten müssen, wo auch wieder das Thema Netzwerken eine Riesenrolle spielt.
00:03:34: Also kurz zusammengefasst, Innovation ohne Netzwerk geht überhaupt nicht.
00:03:41: Und da können wir gleich gerne noch ein bisschen mehr in die Details gehen, warum das so ist.
00:03:45: Aber ich hoffe, dass erst mal klar geworden, wie der Grundgedanke war.
00:03:48: Ja, du stößt nicht quasi schon selbst auf meine nächste anschließende Frage.
00:03:54: inwiefern das Netzwerken bzw.
00:03:57: einfach letztlich ein gutes Netzwerk hilfreich ist beim Innovieren, bei Innovation.
00:04:03: Also nicht nur, dass man es braucht, sondern was ganz konkret sind jetzt eigentlich die Vorteile, wenn man ein gutes Netzwerk hat.
00:04:10: Ja, ich versuche mal ein paar aufzuzählen.
00:04:12: Also zum einen ein ganz konkreter Vorteil ist erstmal über ein Netzwerk, das auch klinikübergreifend, trägerübergreifend, übers gesamte Gesundheitssystemübergreifend ist.
00:04:24: erfährt man sehr viel mehr, als wenn man immer in seiner eigenen Blase, in seiner eigenen Bubble bleibt.
00:04:29: Also es ist erst mal ein Wissensvorsprung, den man bekommt, was an Innovationen überhaupt verfügbar ist.
00:04:37: Das ist so der erste Kern.
00:04:39: Der zweite ist dann noch ein bisschen tiefergehend im Sinne von, wie machen andere das denn eigentlich?
00:04:45: Also ich bekomme nicht nur Informationen aus meinem Netzwerk darüber, was überhaupt möglich ist, sondern ich habe also auch die Möglichkeit nachzufragen, Wie machen andere das?
00:04:54: Wie wird es umgesetzt?
00:04:55: Und was funktioniert wirklich und was funktioniert überhaupt nicht?
00:04:59: Diese Unterscheidung treffen zu können alleine ist manchmal gar nicht so einfach.
00:05:04: Wenn ich mir jetzt in einer Klinik überlege, ich möchte Innovationen einführen, dann frage ich ja idealerweise erst mal, wenn ich jetzt ein ganz konkretes Produkt denke, wer hat das denn eigentlich schon implementiert?
00:05:16: Hab das überhaupt funktioniert?
00:05:17: Hat das mehr Werte?
00:05:19: Je mehr Menschen man kennt, desto leichter ist es, Zugang zu bekommen zu anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder vielleicht schon ein bisschen weiter sind in den Innovationsprozessen.
00:05:28: Deswegen desto der zweite Aspekt, das knüpft an Wissen an.
00:05:32: Und vielleicht mal, ich könnte jetzt noch mehr Sachen sagen, aber ich nehme noch den dritten, ich dense mal Inspiration.
00:05:38: Etwas, das passt so auch ziemlich gut zu meinem Kernmoto, Out of the Box denken.
00:05:44: Also, man muss sich manchmal ... neue Impulse reinholen, weil man sehr in seinen eigenen Gedanken konstrukten, in seiner eigenen, ich hatte das schon Blase genannt, aber letztendlich auch in seiner eigenen Vorstellung, wie etwas funktionieren soll im Alltag gefangen ist.
00:06:01: Und da hilft Netzwerk, da helfen andere Menschen, die einem neue Impulse geben, natürlich sehr weiter.
00:06:08: Insbesondere, wenn man jetzt sich so ein bisschen vorstellt, als leitender Arzt, leitender Ärztin, bist du natürlich auch einfach maximal absorbiert in deiner täglichen Arbeit, in deinen Prozessen, in denen du eh schon drin bist, da sozusagen nicht nur eine Metaebene anzunehmen, das ist ja das Erste, sondern dann auch noch auf der Metaebene das zu vergleichen mit anderen Metaebenen oder mit anderen Menschen.
00:06:34: Das erweitert natürlich logischerweise den Horizont und auch die Möglichkeiten, die man dann hat.
00:06:40: Wenn du jetzt leitender Arzt wärst und wirklich ganz, ganz, ganz wenig Zeit in Minuten oder Stunden zur Verfügung hättest.
00:06:50: Ich meine, du weißt ja selber, Netzwerken ist ganz viel auch so persönliches Beziehungsarbeit, wenn man mal ehrlich ist, weil es bringt kein großes Netzwerk was, es bringt ein gutes Netzwerk was, wo du dich wirklich auf deinen Netzwerkpartner auch irgendwie verlassen kannst.
00:07:07: Wir kennen uns jetzt auch schon länger.
00:07:08: Auch mit der Zeit baut man sowas auf.
00:07:10: Das ist eine Vertrauenssache.
00:07:12: Wie könntest du dir das vorstellen?
00:07:15: Wie, wie man das im medizinischen Kontext als leitender Arzt macht.
00:07:18: Ich meine, die meisten sind ja schon gut vernetzt.
00:07:21: Ich sag mal innerhalb der gleichen Fachgruppe, also mit anderen Radiologinnen oder Radiologen, wenn man jetzt selbst eine radiologische Abteilung innehat.
00:07:29: Aber was, was wäre so?
00:07:31: deine, deine Meinung dazu?
00:07:34: Spannende Frage.
00:07:36: Also ich glaube, es fängt nicht mit der Methodik an, wie ich mich vernetze, sondern es fängt erst mal mit dem Gedanken darüber an, wen möchte ich denn eigentlich in meinem Netzwerk überhaupt haben und welches Ziel verfolge ich beim Netzwerken?
00:07:51: Wenn ich da keine Klarheit darüber habe, kann ich gar nicht den zweiten Schritt gehen und sagen, okay, du musst dies oder das tun.
00:07:57: Also wenn ich jetzt in der Position wäre und sage, ich möchte mir ein interdisziplinäres Netzwerk aufbauen im Gesundheitswesen, was auch in Richtung Management ist, was auch in Richtung andere Berufsgruppen wie Pflege ist.
00:08:10: dann muss ich natürlich ganz anders vorgehen, als wenn ich sage, ich möchte mir ein politisches Netzwerk aufbauen oder ich möchte mir ein Netzwerk in meiner Fachgruppe, in meiner eigenen Fachdisziplin aufbauen.
00:08:22: Deswegen erst mal muss man Klarheit haben, was will ich überhaupt?
00:08:25: Und vor allem, warum will ich das?
00:08:28: Was will ich eigentlich erreichen?
00:08:29: und warum will ich das erreichen?
00:08:31: Ohne irgendeine Motivation zu haben, ist Netzwerken ohnehin ziemlich schwer, weil Menschen brauchen... Meistens ein Grund, um irgendwas zu tun.
00:08:39: Also, wenn ich nicht irgendwas hab, wo ich so denke, ja, dafür lohnt sich das, mich jetzt hier anzustrengen, selbst wenn ich nur ganz bisschen Zeit habe, dann wird's sowieso keiner machen.
00:08:49: Wenn ich das für mich definiert habe und sagen wir mal an dem Beispiel, ich möchte interdisziplinär vernetzt sein, ich möchte vielleicht Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bundesländern und auch aus anderen Positionen kennenlernen.
00:09:03: dann gibt es verschieden Herangehensweisen, die ich wählen kann.
00:09:08: Kongresse sind natürlich so das klassische Beispiel.
00:09:11: Also wenn ich jetzt sage, ich möchte möglichst kondensiert, möglichst viele Menschen an einem Ort treffen, dann kann ich sagen, okay, ich fahre nach Berlin zu einem der großen Gesundheitskongresse, gehe dorthin, werde dann aber auch wahrscheinlich erst mal ziemlich los sein, wenn ich ganz ehrlich bin, als ich zum ersten Mal auf irgendein Kongress war und mich niemand kannte und ich kannte niemanden.
00:09:31: bin ich danach nicht mit so viel mehr Kontakten nach Hause gegangen als vorher.
00:09:36: Wenn man nicht weiß, was man da tun muss, dann ist das auch schwierig.
00:09:40: In der heutigen Zeit ist der einfachste Weg, sich zu vernetzenden der Online-Weg.
00:09:44: Also der Weg über soziale Netzwerke.
00:09:48: Und ich meine jetzt gar nicht unbedingt so was wie Instagram oder TikTok, das wo sehr viel ... ja ... der Content ... Inhalt passt nicht ganz zu dieser Zielgruppe.
00:10:00: Ich würde, wenn ich mich jetzt interdisziplinär, managementmäßig vernetzen möchte, logischerweise bei LinkedIn gucken.
00:10:07: Das ist auch mein persönlicher Ort, wo ich zu Hause bin, wenn man sich mit mir vernetzen will, also gerne auch da bei LinkedIn, mir eine Nachricht schreiben oder mir einen Kontaktanfrage senden.
00:10:17: Übrigens, das, was ich gerade getan habe, ist eine Methode, wie man sein Netzwerk erweitern kann.
00:10:21: Also überall, wo man ist, wo man auftaucht.
00:10:25: weist man darauf hin, dass man an einem anderen Ort gefunden werden kann.
00:10:31: In dem Moment, in dem man eine Bühne hat, in dem man Reichweite bekommt, in dem man irgendwo ist, immer darauf hinzuweisen, dass man sich gerne vernetzen möchte, dass man gerne angesprochen werden möchte.
00:10:41: Das ist eine Methode, die man anwenden kann.
00:10:43: Dass man auch offen ist, angesprochen zu werden, dass man Interesse an dem anderen hat und auch dieses Interesse signalisiert.
00:10:50: Genau, genau das.
00:10:52: In dem Fall jetzt, wenn man mein Profil besucht, wird man auch verstehen, was ist das für jemand?
00:10:57: Das heißt, man muss sich also auch darüber Gedanken machen, wie möchte man dort dann auftreten?
00:11:03: In der sozialen Medien, in LinkedIn jetzt beispielsweise.
00:11:07: Wer möchte ich eigentlich sein?
00:11:08: Für was stehe ich?
00:11:09: Es sind alles so Grundfragen, die man für sich selber erstmal beantworten muss.
00:11:14: Die einfachste Methode ist dann dort aus seinem eigenen Arbeitsalltag.
00:11:20: zwischendurch mal etwas zu berichten.
00:11:23: Also wirklich proaktiv.
00:11:25: Und du sagtest, wenn man nicht viel Zeit hat, man braucht da gar nicht so viel Zeit für.
00:11:30: Also wenn man sich, wenn man einen Account bei LinkedIn hat und man hat zehn Minuten Zeit und man möchte auf seine Person und auch sein Netzwerk erweitern, Aufmerksamkeit auf seine Themen lenken, dann dort einfach etwas zu posten, was einen gerade beschäftigt.
00:11:46: Das erweitert schon ... automatisch das eigene Netzwerk, weil andere werden es wahrnehmen.
00:11:51: Man wird Kontakt an Fragen bekommen.
00:11:53: Ohnehin, wenn man auf diesem Netzwerk ist, kriegt man ständig Kontakt an Fragen, aber nicht unbedingt von Leuten, die man haben möchte in seinem Netzwerk.
00:12:00: Also das vielleicht schon als Überblick.
00:12:02: Es gibt noch so viel mehr, was man tun kann.
00:12:05: Also wirklich.
00:12:05: Das ist jetzt nur der ganz an der Oberfläche gekratzt.
00:12:09: Ja, aber finde ich ganz spannend.
00:12:10: Jetzt sage ich mal alle Hörerinnen und Hörer.
00:12:14: die jetzt die Episode hören oder die generell hier unseren Podcast abonniert haben und hören.
00:12:20: Den geht es eigentlich prima darum, die Abteilung möglichst gut und zeitgemäß zu leiten und letztlich Innovationen, die passen, auch mitzubekommen und jetzt nicht Innovation als Selbstzweck zu begreifen, sondern wirklich Innovation oder neue Lösungen müssen bestehende Probleme lösen.
00:12:43: oder es muss irgendein Potenzial gehoben werden, das bisher vielleicht auch gar nicht so richtig erkannt war.
00:12:50: Und schon in dem Kontext ist die Frage, wie kann ich da systematisch reingehen?
00:12:57: Also das wäre jetzt sozusagen eine, ich sage mal als Annahme, mein Ziel, das ich mir klar formuliert habe.
00:13:05: Wie gehe ich da strukturiert vor?
00:13:08: Ich möchte das praktisch die Innovation nicht automatisch finden.
00:13:12: Ich möchte den Zugang zu der Information über Innovation möglichst einfach bekommen.
00:13:17: Richtig?
00:13:18: Richtig.
00:13:19: Ich möchte über Innovation informiert werden oder informiert sein.
00:13:24: Ich möchte vielleicht auch in meinem Collegium oder in meinem Netzwerk Menschen haben, die eben Innovation schon erfolgreich umgesetzt haben.
00:13:33: Einfach, damit ich sehe, es geht was.
00:13:35: Weil tatsächlich, was wir ja immer sehen, ist, dass ganz viele Führungskräfte so ein bisschen ... dieses ... ... Gefühl der Selbstwirksamkeit ... ... im Laufe der Zeit so ein bisschen verlieren ... ... und dann einfach wirklich gut starten mit, ... ... ja, ich möchte innovieren ... ... und dann nach paar Jahren sagen, ... ... okay, also die ganze Energie ... ... hätte ich doch vielleicht woanders auch rauslassen können.
00:13:59: Okay, es sind zwei verschiedene Ziele, ... ... also das eine sind die Menschen, ... ... das andere sind die Innovationen.
00:14:05: Je nachdem wie viel Aufwand ich ... ... betreiben möchte, ... ... um diese Innovationen kennenzulernen, ... ... der einfachste Weg wäre ... verschiedene Formen von Newslettern zu abonnieren, die sich mit Innovationen beschäftigen.
00:14:17: Sei das jetzt der KMA Newsletter oder andere Formate.
00:14:22: Der etwas komplexere Weg ist es, sich in Formate einzuarbeiten, die Innovationen vorstellen.
00:14:28: Ein Beispiel dafür ist zum Beispiel mein Podcast, Half Care Out of the Box, wo man regelmäßig über innovative digitale Technologien sich informieren kann, aber ein bisschen tiefergehend als jetzt nur in einem Newsletter.
00:14:40: Klar, man kann auch verschiedene Medien konsumieren.
00:14:43: Und man kann natürlich auch zum Beispiel bei LinkedIn nach spezifischen Themen suchen.
00:14:48: Also wenn man den richtigen Menschen folgt bei LinkedIn, Menschen, die sich mit Innovationen beschäftigen, dann wird man automatisch mitbekommen, was es alles gibt.
00:14:58: Das wäre eine Methode.
00:15:00: Und das ist ohnehin so ein bisschen auch der Hinweis auf den zweiten Teil deiner Frage.
00:15:05: Man muss sich einmal darüber informieren, wer welche Personen beschäftigen sich denn eigentlich mit dieser Thematik.
00:15:11: Und da gibt es gar nicht so unendlich viele in Deutschland.
00:15:14: Aber wenn man die einmal identifiziert hat, ist es relativ leicht, wenn man mit den, wenn man den folgt, wenn man mit den in Kontakt tritt, auch Informationen mitzubekommen, die einem weiterhelfen.
00:15:25: Das Interessante ist, Die eierlegende Wollmilchsau, das, was wir uns alle wünschen, das gibt es nicht.
00:15:30: Es gibt letztendlich keine Übersicht darüber, was es alles an Innovationen im Gesundheitswesen gibt.
00:15:37: Beziehungsweise es gibt Ansätze davon, aber es passiert so viel gleichzeitig, dass es gar nicht so einfach ist, up to date zu bleiben.
00:15:47: Es gibt Unternehmen, Das ist nun mal ebenso bei bestimmten Unternehmensarten.
00:15:51: Die gibt es gar nicht mehr.
00:15:52: Die gab es vor einem Jahr noch.
00:15:54: Dann kommen wieder neue dazu.
00:15:56: Und letztendlich diejenigen zu identifizieren, die... seit vielen Jahren innovative Produkte ins Gesundheitswesen bringen.
00:16:03: Das erfordert eben auch ein bisschen Arbeit.
00:16:05: Das nebenbei zu machen, ist extrem schwierig.
00:16:08: Deswegen würde ich Kliniken auch empfehlen, auch Stellen zu schaffen für auch aus der ärztlichen Perspektive, die sich mit Innovationen beschäftigen, die ein Teil ihrer Arbeitszeit in dieses Thema stecken dürfen.
00:16:21: Weil sie dafür diese Position bekommen haben, sich damit zu beschäftigen aus dieser Perspektive.
00:16:27: Das wäre eigentlich mein persönlicher Wunsch, dass nicht der Oberarzt, die Oberarztin, wer auch immer sich in ihrer Freizeit noch damit beschäftigen müssen.
00:16:34: Was gibt's denn eigentlich aus eigenem Antrieb und Interesse, sondern dass man ... Ich weiß, das ist schwierig in der heutigen Zeit.
00:16:41: Wir haben alle keine Zeit.
00:16:42: Aber dass es solche Stellen benötigen, würde genau diesen Freiraum ermöglichen.
00:16:47: Das wäre eigentlich der Idealfall.
00:16:49: Dann kann man das tun, was ich vorher gesagt hab.
00:16:52: Ja, vielleicht an ... Der Stelle würde ich auch gerne nochmal hinweisen.
00:16:57: Ich bin ja regelmäßig auf medizinischen Fachkongressen jetzt zuletzt Ultraschallkongresse vor ein, zwei Wochen in der Schweiz.
00:17:06: Und ich finde es immer wieder faszinierend.
00:17:07: Ich tingle da meistens dann von Stand zu Stand und fragt diejenigen dort, was denn so an Innovativen von denen in den letzten sechs bis zwölf Monaten kam.
00:17:20: Eine Kernerkenntnis für mich war, von den meisten großen Playern geht relativ wenig Innovation aus.
00:17:26: Da geht es immer so um, ich sag mal, so eine schrittweise Verbesserung von Features, vielleicht auch Features dazu genommen oder so, aber so richtig, ich nenne es mal quantensprungartig, disruptiv.
00:17:39: Die Entwicklung kommt selten von ganz großen Playern.
00:17:43: Und wenn man jetzt nochmal andersrum denkt, die meisten ... Ärztinnen und Ärzte, die haben ja schon, ich sag mal, so ein bestehendes Netzwerk aus bestehenden Firmen.
00:17:53: Dementsprechend muss man sich so ein bisschen dem Bayes bewusst sein, dass aus dem, aus dem Netzwerk, aus dem bestehenden Netzwerk mit etablierten Unternehmen vielleicht gar nicht so viel Inspiration oder Innovationskraft ausgeht.
00:18:06: Diesen Bayes, wie erlebst du das?
00:18:09: Ja, ich verstehe, was du meinst.
00:18:12: Ich bin da zweigespalten.
00:18:13: Es gibt auch etablierte Unternehmen, die sehr innovativ sind.
00:18:17: Ich würde jetzt nicht alle über ein Kampf scheren wollen.
00:18:20: Und vor allem gibt es auch viele größere Player, die mit Startups, die mit jungen Unternehmen zusammenarbeiten, Kooperation haben.
00:18:27: Nicht jedes Unternehmen muss alles selber machen.
00:18:30: Aber es stimmt.
00:18:32: diese Monolithen zum Beispiel, die tun sich sehr schwer mit Innovationen und auch damit sich zu öffnen für, ich sag nur das Beispiel, ist Schnittstellen, Interoperabilität, ist es der Klassiker.
00:18:45: Deswegen würde ich dir da an der Stelle zustimmen, dass man über diesen Weg schwerer an diese information kommt als vielleicht über andere wege.
00:18:54: es ist nicht unmöglich aber es ist auf jeden fall nicht nicht der ideale weg.
00:19:00: ja ich glaube mir geht es um den punkt dass man es nicht erwarten kann.
00:19:03: ja ja ja punkt man kann es nicht erwarten.
00:19:07: du hast völlig recht
00:19:10: gehen wir davon aus.
00:19:11: wir haben jetzt sukzessive unser netzwerk erweitert mit Menschen, die uns eventuell voranbringen, die uns Informationen geben, mit denen wir uns vielleicht auch austauschen können über Dinge, die sie testen.
00:19:24: Und vielleicht das eigene Testen auch teilen mit denen.
00:19:28: Meine Frage ist, wie nutze ich denn dann die Menschen in meinem Netzwerk richtig?
00:19:32: Also wann spreche ich die an?
00:19:33: mit was?
00:19:34: Was kann ich erwarten?
00:19:35: Was kann ich verlangen?
00:19:36: Ich möchte ja auch nicht unverschämt sein.
00:19:39: Interessanter Punkt.
00:19:41: Naja, Netzwerken, das muss man vielleicht noch mal vorher sagen.
00:19:45: ist viel mehr geben als nehmen.
00:19:48: Netzwerken ist in erster Linie erst mal anzubieten, dass man selbst jemand anderem bei genau so einer Fragestellung helfen würde.
00:19:56: Vielleicht auch aktiv mal jemanden auf eine Innovation hinzuweisen, ohne dass es jetzt quasi in die andere Richtung wäre, dass man fragt und sagt, ich hab jetzt hier diese Fragestellungen, kannst du mir dabei mal helfen oder kannst du mich mal mit irgendwie... Also ich würde immer Netzwerken erst mal aus der... ... geben Perspektive betrachten und gar nicht so sehr aus der Nehmen.
00:20:15: Und dann stellt sich die Frage gar nicht mehr so sehr, darf ich denen jetzt fragen, darf ich sie jetzt ... ... kontaktieren bezüglich dieser Geschichte ... ... oder nicht, sondern es ist einfach eine Selbstverständlichkeit dadurch, dass man immer ... gegeben hat, darf man dann auch mal was nehmen.
00:20:30: Also das ist das vielleicht schon mal als der Punkt.
00:20:33: Und wie nutze ich die jetzt?
00:20:34: Naja, wie jeden anderen Menschen auch.
00:20:38: Man bittet jemanden um einen Gefallen.
00:20:41: Und der Gefallen ist, in dem unterscheidet sich dann je nach Ziel, was man gerade hat.
00:20:45: Hast du für mich eine bestimmte Information?
00:20:47: Kennst du jemanden?
00:20:47: Kannst du mir bei dieser Fragestellung mal helfen?
00:20:49: Das ist ja sehr individuell.
00:20:51: Deswegen, man kommuniziert eben miteinander.
00:20:53: Aber der entscheidende Punkt ist, Man darf nicht immer nur die Personen sein, die irgendwas will.
00:20:58: Das ist eigentlich der Kernaspekt bei Netzwerken, weil sonst verbrennt man sich ganz schnell und dann hilft einem auch keiner mehr.
00:21:06: Und das will man natürlich nicht, sondern man gibt zuerst.
00:21:11: Das finde ich ganz spannend.
00:21:14: Was ist denn, wenn ich eigentlich einfach gefühlt gar keine Zeit habe oder wenn ich introvertiert bin?
00:21:19: Also wenn ich von mir aus eigentlich gar nicht so derjenige bin, der gern auf andere Menschen zugeht?
00:21:24: Da ist wieder das online Netzwerken extrem gut geeignet.
00:21:27: ich bin auch introvertiert.
00:21:29: man nicht mal denkt man das wäre anders.
00:21:31: aber ich bin mehr introvertiert als dass ich jetzt extrovertiert bin.
00:21:35: Und dadurch dass man online.
00:21:38: Ganz anders kommunizieren kann, hat man da viel leichter die Möglichkeit zu Netzwerken, als wenn man jetzt sagt, ich gehe den Veranstaltungsweg und ich muss aktiv auf Menschen zugehen, die ansprechen.
00:21:48: Das ist nämlich gar nicht so einfach.
00:21:50: Es kostet mich selbst immer sehr viel Kraft, insbesondere in dem Moment, in dem man eine gewisse Zielstellung verfolgt und nicht nur ein generelles Interesse hat, einfach nur mal miteinander sich unterhalten will.
00:22:04: Wenn man zum Beispiel über vertriebliche Aspekte nachdenkt, das ist jetzt kein ärztes Thema, aber das ist nochmal eine ganz andere Herausforderung, das dann zu machen.
00:22:12: Aber wie gesagt, der einfachste Weg für introvertierte Menschen zu Netzwerken ist eben ein soziales Netz online, weil es eine ganz andere emotionale Komponente hat und weil man, ich nenne das immer den Magneteffekt.
00:22:27: Was mir sehr nützt oder als introvertierter Mensch hat mir das extrem viel geholfen auf Veranstaltung, dass die Leute mich aus dem Internet kannten und zu mir gekommen sind.
00:22:38: Gerade am Anfang, als mir das noch viel schwerer gefallen ist oder aus irgendwelchen Podcasts.
00:22:43: Man läuft einfach nur da lang.
00:22:44: Es ist ganz merkwürdig, sich das vorzustellen, wenn man das nicht mal selber erlebt hat.
00:22:48: Ich gehe über eine Messe.
00:22:50: Und gerade wenn das große Messen sind, die genau in meinem ... Ziel-Thema entsprechen, laufe ich einfach nur den Gang lang und kann mich alle zwei Minuten mit irgendwem Neues unterhalten, ohne irgendwem anzusprechen.
00:23:02: Weil die Leute einfach zu mir kommen und sagen, ey, ich mag das, was du da machst, das ist total interessant.
00:23:09: Das hilft so sehr, weil dieser Ansprechmoment ist ja eigentlich das, wofür man Angst hat, wenn man introvertiert ist.
00:23:16: abgelehnt zu werden.
00:23:18: Dass die andere Person sagt, ich habe jetzt keinen Lust auf dich.
00:23:21: Das würde niemand so direkt sagen.
00:23:23: Aber wenn man das ein bisschen ein Gefühl dafür hat, spürt man das ja.
00:23:27: Also du bist jetzt nicht interessant, zum Beispiel.
00:23:29: Das möchte niemand.
00:23:30: Also niemand will abgelehnt werden.
00:23:32: Deswegen ist das so schwierig.
00:23:34: Und da ist der Online-Weg, der vielleicht auch da.
00:23:38: kann man abgelehnt werden.
00:23:39: Anfragen können abgelehnt werden, man kriegt negative Kommentare.
00:23:42: Das kann alles passieren, aber die Hemmschwelle ist einfach viel niedriger.
00:23:45: Deswegen ist das der Weg, den ich dann empfehlen würde.
00:23:48: Okay.
00:23:49: Und trotzdem muss ich noch mal dazusagen, es gibt einfach bestimmte Hemmschwellen, die man überwinden muss, auch auf Veranstaltungen, wenn man das Thema ernst nimmt.
00:23:58: Trotzdem zu sagen, okay, ich gehe jetzt mal auf die Person.
00:24:03: Gruppe, die da hinten am Tresen steht oder wo auch immer man gerade ist, gehe ich jetzt einfach mal zu und sage, hi, darf ich mich da zu stellen?
00:24:10: Ich bin so und so.
00:24:11: Und dann geht es aber auch bei solchen Situationen, das ist vielleicht noch ganz interessant, geht es immer darum mehr zu geben und geben heißt nicht reden.
00:24:21: Geben heißt in dem Fall Interesse zeigen.
00:24:24: Das heißt, was machen Sie?
00:24:26: Was machst du gerade hier auf der Messe?
00:24:28: Was ist dein Ziel?
00:24:29: Nicht ausfragen, aber einfach nur Interesse zu zeigen, weil umgekehrt die anderen Menschen irgendwann auch sagen, was machen Sie denn eigentlich?
00:24:38: Zählen Sie doch mal, weil niemand würde nur von sich erzählen und dann weggehen.
00:24:43: Oder sagen wir mal, es passiert sehr, sehr selten.
00:24:45: Deswegen das vielleicht nur, weil es hinweist.
00:24:50: Hat es initial auch schon was von Out of the Box Denken gesagt?
00:24:54: Du stehst auch für Out of the Box Denken, also letztlich wie Einstein gesagt hat, es ist wahnsinnig, die Dinge oder Probleme so lösen zu wollen, wie sie entstanden sind.
00:25:03: Was hat das mit Netzwerken zu tun?
00:25:06: und wie kann ich vielleicht auch als Klinikleiter oder Abteilungsleitung selbst ein bisschen mein Out of the Box Denken... Verstärken oder verbessern oder vielleicht auch bei meinen Mitarbeitenden fördern.
00:25:21: Das sind verschiedene Aspekte, die du jetzt gefragt hast.
00:25:24: Was hat das mit Netzwerken zu tun?
00:25:28: Darüber habe ich mir noch gar nicht so viele Gedanken gemacht.
00:25:30: Für mich gar nicht unbedingt so viel.
00:25:31: Maximal, dass es eben verschiedene Netzwerkblasen gibt.
00:25:35: Und wenn man out of the box denken will, muss man eben aus dieser Netzwerkbubble auch mal raus, um sich neue Impulse zu holen.
00:25:42: Aber letztendlich ... ist das für mich ein eigenes Thema.
00:25:45: Also Out of the Box Denken ist viel größer noch als das Thema Netzwerken.
00:25:49: Und runtergebrochen auf, wie kann ich das denn eigentlich in meinem Alltag anwenden?
00:25:54: Da habe ich immer so eine These oder ein Spruch mir durch den Kopf gehen lassen, der heißt, Out of the Box Denken muss man können und wollen.
00:26:07: Das sind zwei völlig verschiedene Aspekte.
00:26:10: Ich denke, die meisten Menschen können Out of the Box Denken.
00:26:14: Also die sind kognitiv dazu in der Lage das zu tun, weil das eigentlich gar nicht so schwierig ist.
00:26:21: Ich glaube aber, dass wir in unserem Alltag, im Klinikalltag, auch darüber hinaus ganz viele gute Gründe dafür haben, warum wir das gar nicht wollen, weil es bequemer ist.
00:26:34: weil es leichter ist, weil es gewohnt ist, weil es mir keine Angst macht.
00:26:38: Sich einmal der Gründe, warum Out of the Box denken jetzt gerade gar nicht so viel Spaß macht oder sinnvoll ist oder was auch immer, sich einmal der Gründe bewusst zu werden, warum man das nicht tut, ist so mal der allererste Schritt.
00:26:49: Warum mache ich das gerade nicht?
00:26:51: Und da gibt es individuelle unterschiedliche Antworten drauf.
00:26:55: Wenn ich aber identifiziert habe, warum ich es nicht mache, kann ich ja auch sagen, okay, ich mache es jetzt aber trotzdem.
00:27:01: Und dann, da gibt es spezifische Methoden dafür, wie man das machen kann.
00:27:06: Eine Methode ist der Perspektivwechsel.
00:27:08: Ich sage jetzt einfach mal, ich bin in einer anderen Position.
00:27:11: Ich bin jetzt nicht der ärztliche Direktor oder die Chefärztin, sondern ich bin jetzt die Pflegekraft, ich bin die Servicekraft, ich bin wer auch immer und versuche das Problem mal aus dieser Perspektive zu betrachten.
00:27:26: Das ist eine Form von Autobox-Denken.
00:27:28: Eine zweite Form von Autobox-Denken ist auch eine schöne Methode, die ich ganz gerne auch in Vorträgen erzähle, weil sie die Leute dann umsetzen können.
00:27:38: Wie könnte ich meine Situation schlimmer machen?
00:27:41: Das ist eine Methode, die mag ich besonders gerne und die kann man anwenden auf alles Mögliche, sich einmal zu überlegen, was würde das, was ich mache, jetzt noch schlimmer machen, weil ich dann die Punkte identifizieren kann, die sie auch besser machen können.
00:27:54: Es ist eine andere Art zu denken.
00:27:56: Das ist letztendlich Out of the Box.
00:27:57: denken ist, gewohnten Denkwege zu verlassen und dadurch neue Erkenntnisse zu bekommen.
00:28:04: Gibt es noch mehr Methoden?
00:28:05: Aber ich glaube, die Grundprinzipien sind klar geworden.
00:28:07: Man muss es wollen und können und dann eben die Methoden anwenden.
00:28:13: Ich finde es spannend, das Thema Perspektivwechsel.
00:28:18: in den Führungsworkshops, die ich gebe, ist auch das Thema Perspektive oder Perspektivwechsel immer wirklich zentral, auch wenn es ums Thema Empathisches führen geht.
00:28:28: Das haben viele Kolleginnen und Kollegen noch nicht so verinnerlicht, wie wertvoll dieser Perspektivwechsel sein kann aus ganz vielen Gründen.
00:28:38: Eben auch für das Thema Innovation.
00:28:40: Vielleicht, was brauchen meine Patientinnen und Patienten?
00:28:43: Wie fühlen die sich dabei?
00:28:44: Was würden die sich wünschen?
00:28:46: Oder was müsste ich auch anders machen?
00:28:48: Und das kann natürlich dann auch tatsächlich helfen, auch wenn wir jetzt wieder ins Netzwerken gehen.
00:28:53: Was kann ich denn meinem Netzwerk Partner bringen und uns sozusagen sukzessive das Netzwerk weiterentwickeln?
00:29:01: Ja, super.
00:29:02: Ja, beziehungsweise dazu noch der Perspektivwechsel ermöglicht ja überhaupt erstmal zu verstehen, was könnte die andere Person überhaupt für ein Interesse daran haben, mit mir ins Gespräch zu kommen, sich austauschen und auch in Zukunft welche Relevanz könnte ich für die Personen spielen?
00:29:20: das mal zu analysieren ist total faszinierend, weil man natürlich, wenn man das strategisch angeht, sich dann ganz anders positionieren und verhalten kann.
00:29:27: Also man kann dann Netzwerken ganz anders angehen.
00:29:30: Aber was ich vielleicht noch dazu sagen möchte, Netzwerken ist nicht nur strategisieren, nicht nur Taktik, nicht nur wer könnte mir jetzt am meisten nützen.
00:29:41: Diese Form von Netzwerken finde ich persönlich nicht so sympathisch.
00:29:46: Also es darf nicht nur darum gehen, Wo zieh ich jetzt den größten Nutzen raus?
00:29:51: Sondern im Kern, glaube ich, sind die Menschen, die am besten Netzwerken können, die die tatsächlichen ernsthaftes Interesse an anderen Menschen haben und dass die auch spüren lassen.
00:30:01: Selbst in der Situation, wo man identifiziert hat, der Mensch wird mir wahrscheinlich in den nächsten Jahren inhaltlich, beruflich überhaupt nicht weiterhelfen können.
00:30:10: Aber ich find die Person einfach interessant.
00:30:12: oder die Gedanken.
00:30:13: Das ist, wenn jemand, wenn man so ist, dann ist man gut fürs Netzwerken geeignet.
00:30:18: Man muss Menschen mögen, würde ich mal sagen.
00:30:20: Dann kann man gut Netzwerken.
00:30:22: Das hilft auch in der Medizin, ja.
00:30:25: Super, Tobi.
00:30:27: Ich würde jetzt langsam auch schon zum Abschluss kommen.
00:30:29: Hast du denn vielleicht aus deinem Erfahrungsschatz sonst noch weitere Empfehlungen oder Tipps für Menschen, die eine Abteilung leiten?
00:30:38: Ja, ich habe vielleicht noch was auf einer ganz anderen Ebene.
00:30:43: Im Moment befinden wir uns im Gesundheitswesen in einer Phase, die, was die Narrative, die Kommunikation angeht, so schlimm ist, wie ich sie bis jetzt noch nie erlebt habe.
00:30:55: Ich bin jetzt auch schon seit zehn Jahren im Gesundheitswesen unterwegs und Krisenmodus gab es schon immer, aber die Art und Weise, wie wir im Moment über das Gesundheitswesen, insbesondere auch über Krankenhäuser sprechen, ist sehr, sehr, sehe ich sehr kritisch, weil es so nicht sein müsste.
00:31:11: Deswegen ist mein konkreter Tipp.
00:31:13: Bitte in den Abteilungen im Arbeitsalltag.
00:31:17: Lassen Sie, lasst euch nicht zu sehr davon beeinflussen, was alles in der Politik und im Gesundheitswesen diskutiert wird, sondern versucht lieber, das Beste aus dem zu machen, was wir gerade haben und insbesondere positiv zu kommunizieren.
00:31:32: Die anderen Menschen, auf die haben wir den größten Einfluss in unserem beruflichen Alltag.
00:31:39: müssen wir uns gegenseitig auch noch runterziehen, müssen wir diese negativen Narrative noch fortschreiben oder nicht.
00:31:45: Deswegen bitte achtet darauf, dass wir uns gegenseitig unterstützen und positiv sprechen über das, was positiv ist.
00:31:52: Es muss nicht alles romantisiert werden, es ist nicht alles perfekt, ist mir völlig klar.
00:31:56: Aber wir müssen es ja nicht noch schlimmer machen durch negative Kommunikation.
00:32:01: Super Tobi, das war doch ein schöner positiver Abschluss.
00:32:04: In dem Sinne hoffe ich, dass für viele, vieles dabei waren, Thema Innovation als Thema ihres Netzwerks machen, egal ob mündlich oder online, Ärztekommunities oder LinkedIn.
00:32:18: Tauschen Sie sich konkret über Probleme oder auch Lösungsideen aus.
00:32:23: Teilen Sie Ihre Erfahrung, profitieren Sie von der Erfahrung anderer.
00:32:27: Testen Sie vielleicht gemeinsam.
00:32:29: Und profitieren sehr einfach von dem Mehrwert oder von dem Mehrwissen, der sich daraus ergibt, wenn man das Wissen teilt.
00:32:37: Insofern noch mal herzlichen Dank an dich, Tobi, als geschätzten Gast heute, der du sicherlich noch mal eine neue Perspektive da reingebracht hast.
00:32:47: Vielen Dank für deine Zeit und an alle noch einen schönen Tag und alles Gute.
00:32:51: Tschüss.
00:32:52: Danke euch.
00:32:55: Sie wollen keine Folge verpassen?
00:32:58: Dann abonnieren Sie jetzt Level Up Klinikführung.
00:33:01: Weitere spannende Themen finden Sie auf cb.iww.de, dem Online-Portal zum CB-Chefärzte Wief.
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